Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Iyoha setzt ein starkes Zeichen

Der 23-jährige Angreifer hat seinen Vertrag bei Fortuna vorzeitig bis 2024 verlängert. Jean Zimmer dagegen wird wie erwartet an den 1. FC Kaiserslau­tern ausgeliehe­n. Zudem eröffnet der TV-Sender Sky die Trainerdis­kussion.

- VON GIANNI COSTA UND BERND JOLITZ FOTO: CHRISTOF WOLFF

Emmanuel Iyoha, Jean Zimmer – und womöglich auch bald Uwe Rösler? Auf dem personelle­n Sektor tut sich einiges bei Fortuna, wobei die langfristi­ge Bindung von Eigengewäc­hs Iyoha am Tag nach dem 0:0 bei Eintracht Braunschwe­ig ein besonders starkes Zeichen ist. Der 23-jährige Angreifer verlängert­e seinen Kontrakt vorzeitig bis 2024; ursprüngli­ch wäre das Arbeitspap­ier zwei Jahre zuvor ausgelaufe­n.

Es soll auch ein Bekenntnis sein zwischen zwei Partnern, die in schweren Zeiten zueinander gestanden haben. Iyoha war durch das Pfeiffersc­he Drüsenfieb­er monatelang komplett außer Gefecht gesetzt. Am Montag gegen Braunschwe­ig hatte der gebürtige Düsseldorf­er sein erstes Spiel nach fünf Monaten absolviert.

„Das Pfeiffersc­he Drüsenfieb­er hatte mich richtig getroffen, aus dem Nichts. Das wirft einen natürlich körperlich zurück, aber auch vom Kopf her muss man erst einmal damit umgehen“, sagte Iyoha unlängst im Gespräch mit unserer Redaktion. „Ich war immer wieder im Austausch mit unserem Mentaltrai­ner Axel Zehle, aber auch die Jungs aus der Mannschaft und die Klubverant­wortlichen haben sich sehr um mich gekümmert. So habe ich das alles gut verkraftet und auch meine Lehren daraus gezogen.“

Er habe vor allem gelernt, die Gesundheit nicht als etwas Selbstvers­tändliches zu empfinden. „Das passiert schnell im Fußball. Man weiß dann gar nicht zu schätzen, wie gut man es hat. Das hat mir geholfen, ein bisschen reifer zu werden und die Dinge anders zu sehen.“

Fortuna setzt in ihn große Hoffnungen. Er stammt aus dem eigenen Nachwuchs und soll langfristi­g ein Symbol sein für die Aufstiegsm­öglichkeit­en im Verein. Uwe Rösler sieht ihn eher als Spieler fürs Zentrum in der Offensive, bei Holstein

Kiel, wo er in der vergangene­n Saison als Leihspiele­r wirkte, kam er vor allem über die linke Außenbahn. Eine Position, die derzeit auch in Düsseldorf noch absolute Problemzon­e ist. Gut möglich, dass er dort künftig mehr Einsatzzei­ten bekommen wird. Die 30 Minuten in Braunschwe­ig waren der Auftakt.

„Es ist kein Geheimnis, dass ich eine besondere Bindung zu Düsseldorf und zur Fortuna habe. Die Stadt ist meine Heimat, die Fortuna ist mein Verein. Ich möchte mich bei den Verantwort­lichen, insbesonde­re bei Uwe Klein, und meinen Mannschaft­skollegen bedanken“, sagt Iyoha. „Ich habe in der Zeit meiner

Krankheit viel Unterstütz­ung und Zuspruch vom Verein erhalten. Das hat mir sehr geholfen. Die Vertragsve­rlängerung ist für mich ein besonderer Höhepunkt der zurücklieg­enden schwierige­n Zeit.“

Sportvorst­and Uwe Klein sagt: „Die Vertragsve­rlängerung mit Emmanuel Iyoha ist ein klares Zeichen:

Wir sind von seinen Fähigkeite­n und seinem Potenzial vollends überzeugt. Die Laufzeit des Vertrags ist ein eindeutige­s Indiz für unseren eingeschla­genen Weg, Spielern Vertrauen zu schenken, die wir selbst ausgebilde­t haben.“

Stichwort Vertrauen: Im Rahmen der Übertragun­g des Braunschwe­ig-Spiels äußerte Sky-Moderator Stefan Hempel Befremden darüber, dass Röslers Vertrag noch nicht verlängert sei. Nach Informatio­nen unserer Redaktion will sich Fortuna dafür noch etwas Zeit nehmen. Es geht dabei auch um die Frage, in welcher Liga der Klub in der neuen Saison spielt. Davon dürfte nicht alles, aber zumindest einiges abhängen – für beide Seiten.

„Was will man mit einer vorzeitige­n Verlängeru­ng eines Vertrags unterstrei­chen? Wir haben, denke ich, hinlänglic­h demonstrie­rt in einer schwierige­n Phase, wie sehr wir zu Uwe Rösler und seiner Arbeit stehen“, sagt Vorstand Klaus Allofs im Gespräch mit unserer Redaktion. „Deshalb gibt es jetzt keinen Grund, irgendetwa­s zu überhasten. Das Thema steht einfach nicht im Vordergrun­d. Wir haben einen vertrauens­vollen Austausch mit Uwe Rösler und werden uns ohne Druck irgendwann zusammense­tzen.“

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„Emma“Iyoha, der sich hier gegen zwei Braunschwe­iger durchsetzt, bleibt ein Fortune.

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