Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Iyoha setzt ein starkes Zeichen
Der 23-jährige Angreifer hat seinen Vertrag bei Fortuna vorzeitig bis 2024 verlängert. Jean Zimmer dagegen wird wie erwartet an den 1. FC Kaiserslautern ausgeliehen. Zudem eröffnet der TV-Sender Sky die Trainerdiskussion.
Emmanuel Iyoha, Jean Zimmer – und womöglich auch bald Uwe Rösler? Auf dem personellen Sektor tut sich einiges bei Fortuna, wobei die langfristige Bindung von Eigengewächs Iyoha am Tag nach dem 0:0 bei Eintracht Braunschweig ein besonders starkes Zeichen ist. Der 23-jährige Angreifer verlängerte seinen Kontrakt vorzeitig bis 2024; ursprünglich wäre das Arbeitspapier zwei Jahre zuvor ausgelaufen.
Es soll auch ein Bekenntnis sein zwischen zwei Partnern, die in schweren Zeiten zueinander gestanden haben. Iyoha war durch das Pfeiffersche Drüsenfieber monatelang komplett außer Gefecht gesetzt. Am Montag gegen Braunschweig hatte der gebürtige Düsseldorfer sein erstes Spiel nach fünf Monaten absolviert.
„Das Pfeiffersche Drüsenfieber hatte mich richtig getroffen, aus dem Nichts. Das wirft einen natürlich körperlich zurück, aber auch vom Kopf her muss man erst einmal damit umgehen“, sagte Iyoha unlängst im Gespräch mit unserer Redaktion. „Ich war immer wieder im Austausch mit unserem Mentaltrainer Axel Zehle, aber auch die Jungs aus der Mannschaft und die Klubverantwortlichen haben sich sehr um mich gekümmert. So habe ich das alles gut verkraftet und auch meine Lehren daraus gezogen.“
Er habe vor allem gelernt, die Gesundheit nicht als etwas Selbstverständliches zu empfinden. „Das passiert schnell im Fußball. Man weiß dann gar nicht zu schätzen, wie gut man es hat. Das hat mir geholfen, ein bisschen reifer zu werden und die Dinge anders zu sehen.“
Fortuna setzt in ihn große Hoffnungen. Er stammt aus dem eigenen Nachwuchs und soll langfristig ein Symbol sein für die Aufstiegsmöglichkeiten im Verein. Uwe Rösler sieht ihn eher als Spieler fürs Zentrum in der Offensive, bei Holstein
Kiel, wo er in der vergangenen Saison als Leihspieler wirkte, kam er vor allem über die linke Außenbahn. Eine Position, die derzeit auch in Düsseldorf noch absolute Problemzone ist. Gut möglich, dass er dort künftig mehr Einsatzzeiten bekommen wird. Die 30 Minuten in Braunschweig waren der Auftakt.
„Es ist kein Geheimnis, dass ich eine besondere Bindung zu Düsseldorf und zur Fortuna habe. Die Stadt ist meine Heimat, die Fortuna ist mein Verein. Ich möchte mich bei den Verantwortlichen, insbesondere bei Uwe Klein, und meinen Mannschaftskollegen bedanken“, sagt Iyoha. „Ich habe in der Zeit meiner
Krankheit viel Unterstützung und Zuspruch vom Verein erhalten. Das hat mir sehr geholfen. Die Vertragsverlängerung ist für mich ein besonderer Höhepunkt der zurückliegenden schwierigen Zeit.“
Sportvorstand Uwe Klein sagt: „Die Vertragsverlängerung mit Emmanuel Iyoha ist ein klares Zeichen:
Wir sind von seinen Fähigkeiten und seinem Potenzial vollends überzeugt. Die Laufzeit des Vertrags ist ein eindeutiges Indiz für unseren eingeschlagenen Weg, Spielern Vertrauen zu schenken, die wir selbst ausgebildet haben.“
Stichwort Vertrauen: Im Rahmen der Übertragung des Braunschweig-Spiels äußerte Sky-Moderator Stefan Hempel Befremden darüber, dass Röslers Vertrag noch nicht verlängert sei. Nach Informationen unserer Redaktion will sich Fortuna dafür noch etwas Zeit nehmen. Es geht dabei auch um die Frage, in welcher Liga der Klub in der neuen Saison spielt. Davon dürfte nicht alles, aber zumindest einiges abhängen – für beide Seiten.
„Was will man mit einer vorzeitigen Verlängerung eines Vertrags unterstreichen? Wir haben, denke ich, hinlänglich demonstriert in einer schwierigen Phase, wie sehr wir zu Uwe Rösler und seiner Arbeit stehen“, sagt Vorstand Klaus Allofs im Gespräch mit unserer Redaktion. „Deshalb gibt es jetzt keinen Grund, irgendetwas zu überhasten. Das Thema steht einfach nicht im Vordergrund. Wir haben einen vertrauensvollen Austausch mit Uwe Rösler und werden uns ohne Druck irgendwann zusammensetzen.“