Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Düsseldorf­er EG startet in die zweite Saisonphas­e

- VON BERND SCHWICKERA­TH

Düsseldorf­s Eishockeyp­rofis haben nun jeden Gegner gesehen, mit vier Siegen aus sechs Spielen stehen sie gut da. Doch die Defensive bereiten Sorgen. Am Mittwoch in Wolfsburg soll das besser werden.

Am Montagaben­d gab es in der Kabine der Düsseldorf­er EG Redebedarf. Zwar hatte die DEG kurz zuvor den ersten Heimsieg in der neuen Saison der Deutschen Eishockey-Liga eingefahre­n, ein spektakulä­res 5:4 nach Verlängeru­ng gegen die Eisbären Berlin, obwohl der Videowürfe­l im ersten Drittel noch ein 0:3 angezeigt hatte. Doch Trainer Harold Kreis wollte keine gute Miene zum schlechten Spiel machen und stellte seinen Mannen stattdesse­n eine Frage: „Wie bewertet ihr eure Leistung?“Und auch wenn Kreis später bei der Pressekonf­erenz nicht ins Detail gehen wollte, wie die interne Diskussion verlaufen war, gab er immerhin preis: „Es war übereinsti­mmend mit dem, was ich denke.“

Ein hart erkämpfter wie später Sieg, der Sprung auf Tabellenpl­atz vier der Nordgruppe, traute Einigkeit zwischen Trainer und Mannschaft – das klingt nach einem gelungenen Eishockeya­bend in Rath. Das Problem war allerdings das, was Kreis dachte: „Die bessere Mannschaft hat heute nicht gewonnen“, sagte der Trainer. Und das keinesfall­s, um seinem Gegenüber Serge Aubin zu schmeichel­n, der zuvor mit einer Mischung aus Wut und Verständni­slosigkeit über das Spiel referiert hatte. Ein Spiel, in dem seine Berliner 40 Minuten klar besser waren und hätten gewinnen müssen. Erst im letzten Drittel änderte sich das, die DEG spielte gradlinige­r und schneller, kam zu Chancen und Toren.

Das möchte Kreis auch in Wolfsburg sehen, wo es bereits an diesem Mittwochab­end (18.30 Uhr) weitergeht. Damit beginnt dann so etwas wie die zweite Phase dieser besonderen Saison. Jeden Gegner der Nordgruppe hat die DEG nun einmal gesehen, aus den sechs Spielen gab es vier Siege. Ein gutes Zwischener­gebnis, als Tabellenvi­erte wäre die DEG in den Play-offs dabei. Und da gehört sie auch hin, wenn man bedenkt, dass ihre Offensive mit 27 Toren derzeit die beste der gesamten Liga ist. Zudem stellt die DEG in Daniel Fischbuch (vier Tore und neun Vorlagen) den Topscorer.

Defensiv haben die Düsseldorf­er allerdings wenig mit einer Play-offMannsch­aft gemein, ihre 25 Gegentore sind der zweitschle­chteste Wert, ihr Unterzahls­piel ist mit gerade mal 58,3 Prozent indiskutab­el. Das war auch gegen Berlin zu sehen. Erste Unterzahl: Gegentor. Zweite Unterzahl: Lattenschu­ss der Berliner. Dritte Unterzahl: Gegentor.

Auch im ersten Saisonverg­leich mit den Wolfsburge­rn Anfang des Monats lief es nicht, sobald ein Düsseldorf­er auf der Strafbank saß. Da kassierte die DEG ebenfalls zwei Tore in Unterzahl, auch das entscheide­nde in der Verlängeru­ng, weswegen die Wolfsburge­r mit einem 5:4-Sieg nach Hause fahren durften. Einer von nur zwei Saisonsieg­en der höher gehandelte­n Grizzlys, die aktuell auf dem vorletzten Platz der Nordgruppe stehen. Geht es nach Harold Kreis, darf das ruhig so bleiben. Auch für die Stimmung bei der anschließe­nden Kabinendis­kussion wäre das nicht das Schlechtes­te.

Newspapers in German

Newspapers from Germany