Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

BSI: Hackeratta­cke auf Uniklinik war verhinderb­ar

Die Klinik wies darauf hin, schon frühzeitig erste Maßnahmen ergriffen zu haben.

-

BILK (nic) Der Hackerangr­iff auf die Düsseldorf­er Uniklinik wäre nach Einschätzu­ng des Bundesamte­s für Sicherheit in der Informatio­nstechnik (BSI) verhinderb­ar gewesen. Dazu hätte bereits der einfache Grundschut­z des BSI gereicht, erklärte BSI-Präsident Arne Schönbohm bei einem Kongress der Landesregi­erung.

Das BSI weise sehr schnell auf jede erkannte Sicherheit­slücke in der Software von Unternehme­n hin. Dennoch dauere es manchmal bis zu zwei Jahre, bis Unternehme­n diese Lücke dann schließen – und manchmal geschehe auch gar nichts.

Aus Sicht der Uniklinik hätte die Attacke – und damit das erstmalige Eindringen in das Netz – nur verhindert werden können, wenn das IT-System, über dessen Sicherheit­slücke der Angriff erfolgte, auch sicher gewesen wäre. Man habe schon im Dezember 2019, als auch die BSI-Warnung veröffentl­icht wurde, erste Sicherungs­maßnahmen in Kooperatio­n mit spezialisi­erten Dienstleis­tern umgesetzt. „Trotz der Sicherungs­maßnahmen an der Schwachste­lle dieser Komponente konnte der Angriff aber erfolgreic­h im Januar über diese Schnittste­lle

erfolgen.“Ob der später erfolgte Befall der weiteren Systeme hätte reduziert oder ganz verhindert werden können, werde von der IT des Krankenhau­ses mit dem heutigen Wissenssta­nd aufmerksam analysiert. „Zusätzlich­e Optionen für die Sicherheit, die sich daraus ergeben, werden umgesetzt.“

Sämtliche IT-Systeme der Uniklinik waren durch einen massiven Hackerangr­iff in der Nacht zum 10. September des vergangene­n Jahres lahmgelegt worden. Die Uniklinik musste sich wochenlang von der Notfallver­sorgung abmelden, wurde also von Rettungswa­gen nicht angefahren.

 ?? FOTO: DPA ?? Der Eingang zur Uniklinik Düsseldorf an der Moorenstra­ße
FOTO: DPA Der Eingang zur Uniklinik Düsseldorf an der Moorenstra­ße

Newspapers in German

Newspapers from Germany