Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Politik fordert mehr Tempo bei Schulbus-Konzept

Sobald die Schulen wieder in den Präsenzbet­rieb wechseln, könnte es im ÖPNV zu voll werden. Das müsse verhindert werden.

- VON JÖRG JANSSEN

DÜSSELDORF Irritiert reagieren Düsseldorf­s Schulpolit­iker darauf, dass die Verwaltung ein vor Wochen eingeforde­rtes Konzept zum entzerrten Schulbegin­n nicht schon weiter vorangetri­eben hat. Im Kern geht es darum, wegen der Corona-Pandemie den Schulbegin­n so zu entzerren, dass Busse und Bahnen zu den Stoßzeiten nicht überfüllt sind. Die Politik sieht darin einen entscheide­nden Beitrag zum Infektions­schutz.

Doch die bisherigen Arbeiten an eben diesem Konzept stellen Politiker quer durch alle Fraktionen nicht zufrieden. „Ich bin enttäuscht über das, was hier gerade vorgetrage­n wurde, es entspricht nicht dem, was vereinbart wurde“, sagte Pavle Madzirov (CDU) am Dienstag im Schulaussc­huss. Zuvor hatte das Schulverwa­ltungsamt die Ergebnisse einer Umfrage präsentier­t. Nur etwa 50 Prozent der Schulen hatten daran teilgenomm­en. Davon erklärte knapp die Hälfte, dass kein Konzept zu einem zeitverset­zten Schulbetri­eb vorliege oder in Arbeit sei. Einige Schulleite­r teilten mit, der

Aufwand sei enorm, zudem hätten sich frühere Probeläufe mit zeitverset­zten Modellen nicht bewährt. „Vereinbart war, dass der Schulträge­r eine Regelung ausarbeite­t und die Schulen dem dann folgen, sofern nicht zwingende pädagogisc­he Gründe dagegen sprechen“, stellte Sven Holly (CDU) fest. Und Frederik Hartmann (Grüne) empfahl einen Blick in die Ruhrgebiet­sstadt Herne. Dort sei ein solches Konzept längst umgesetzt.

Kritik an den Schulen übte FDP-Ratsfrau Monika Lehmhaus: Es könne nicht sein, dass fast die Hälfte bei einem so wichtigen Thema nicht antworte. Dagmar Wandt, Leiterin des Schulverwa­ltungsamte­s, konterte die Kritik. Die Schulabfra­ge sei nur der erste Schritt, selbstvers­tändlich werde an der Ausarbeitu­ng des konkreten Konzepts unter Beteiligun­g der Rheinbahn weiter gearbeitet. „Aber viel Zeit haben wir nicht mehr“, meinte Grünen-Ratsherr Thorsten Graeßner. Wandt sicherte zu, „im ersten Quartal“2021 Ergebnisse zu präsentier­en.

Ein weiteres Thema waren die Probleme mit den im Distanzunt­erricht eingesetzt­en Lernplattf­ormen.

Am Dienstagvo­rmittag war auch die in Düsseldorf von der Stadt koordinier­te Plattform „its learning“von zeitweisen Ausfällen betroffen. „Gegen Mittag lief alles wieder, ich bin optimistis­ch, dass diese Plattform bald ziemlich reibungslo­s funktionie­rt“, sagte Schulbau-Experte Florian Dirszus. Schuldezer­nent Burkhard Hintzsche verwies auf externe Faktoren, wie Leitungen von Anbietern mit derzeit noch geringem Leistungsv­olumen. „Wenn ich am Übergangsp­unkt in die Schule eine Schnecke habe, geht es auch im Gebäude nicht rasend schnell.“

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