Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Jauch-Kuppel“kommt nach Düsseldorf

Das Stahl-Bauwerk, das bisher in Berlin steht, soll Teil des neuen Euref-Campus am Flughafen-Fernbahnho­f werden. Seit Dienstag läuft der aufwendige Abbau, in Düsseldorf müssen die Teile aber erstmal länger eingelager­t werden.

- VON NICOLE LANGE FOTO: DPA/CHRISTOPHE GATEAU

DÜSSELDORF Die berühmte Stahlkuppe­l aus dem Gasometer in Berlin wird seit Dienstag demontiert – ihre künftige Heimat ist der geplante Euref-Campus im Düsseldorf­er Norden. In sechs Lkw sollen die insgesamt rund 1000 Einzelteil­e ab Mittwoch verladen und anschließe­nd aus Berlin-Schöneberg in die nordrhein-westfälisc­he Landeshaup­tstadt gebracht werden, wie Euref-Vorstandsm­itglied Karin Teichmann erklärt. Hier wird die Kuppel ebenso wie bisher als Veranstalt­ungsstätte dienen.

Der Euref-Campus direkt am Flughafen-Fernbahnho­f ist als Innovation­sort der Energieund Mobilitäts­wende konzipiert, auf dem sich Start-ups und etablierte Firmen aus diesem Bereich ansiedeln sollen. Als erster Hauptmiete­r steht bereits das Unternehme­n Schneider Electric fest, das seinen Sitz bisher in Ratingen hat. Insgesamt sollen später alleine im Hauptgebäu­de rund 3500 Menschen arbeiten können.

Weil die Bauarbeite­n für den neuen Campus noch in einer frühen Phase sind, müssen die Einzelteil­e der Kuppel in Düsseldorf allerdings eingelager­t werden. Dafür hat die Euref AG bei den Stadtwerke­n eine Halle am Kraftwerk Fortuna gemietet. Der erste Bauabschni­tt des Campus ist jetzigen Planungen zufolge Ende 2022 fertig, dort wird die markante Kuppel dann im Foyer stehen.

In Berlin war das stählerne Bauwerk

– entworfen nach dem Vorbild der Reichstags­kuppel – ursprüngli­ch zur Fußball-WM 2006 konstruier­t und genutzt worden, dort tagte unter anderem auch das Jugendparl­ament des Bundestags. Später wurde es für eine Weile eingelager­t. 2010 fand die Kuppel ihren Platz im Gasometer

auf dem ersten Euref-Campus in Berlin, der das Vorbild für den neuen Standort in Düsseldorf ist.

Bekannt geworden ist die Kuppel vor allem durch das Fernsehen: Von 2011 bis 2015 wurde von dort die Talkshow „Günther Jauch“live gesendet, deshalb ist sie in Berlin inzwischen auch als „Jauch-Kuppel“bekannt. Später fanden in der Konstrukti­on mit Platz für mehrere hundert Zuschauer verschiede­ne Events statt, von Firmen, Parteien, der Bundesregi­erung. Viele mögen den Charme des Zelt-Charakters, der durch die Konstrukti­on

mit einer Plane über einem Stahlgerüs­t entsteht. „Die Kuppel bietet eine einzigarti­ge Atmosphäre, die man mit einem normalen Gebäude nicht erreichen kann“, sagt Karin Teichmann.

Dass die Kuppel nun erneut umzieht, hat mit einem aktuellen Großprojek­t der Euref AG zu tun. Das Unternehme­n hat in Berlin nun die Genehmigun­g, im denkmalges­chützten Gasometer ein 16 Meter hohes Veranstalt­ungszentru­m (und darüber zwölf Büro-Etagen) zu bauen. Dafür muss die Kuppel weichen – und soll gleichzeit­ig als Blickfang am neuen Düsseldorf­er Standort dienen. „Das ist ein bisschen auch Kreislaufw­irtschaft, dass wir diese vielen Tonnen Stahl nicht wegwerfen, sondern in Düsseldorf neu verwenden“, so Teichmann. „Wir freuen uns darauf.“

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Mit großen Kränen wird die Veranstalt­ungskuppel im Inneren des Berliner Gasometers auf dem Euref-Campus abgebaut. Künftiger Standort ist der geplante Euref-Campus in Düsseldorf.

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