Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kartoffeln, Rotkohl & Co. vom Feld in den Hofladen

Seit 150 Jahren ist der Bauernhof in Büderich in Familienha­nd. Stephan Davids leitet ihn. Wegen Corona musste die Kräutermes­se im Sommer ausfallen.

- VON MONIKA GÖTZ

BÜDERICH Kurz bevor sich die Felder nahe Gut Dyckhof und hinter der Städtische­n Maria-Montessori-Gesamtschu­le in Büderich öffnen, führt der Weg zum 1870 erbauten Bauernhof der Familie Davids. Der Abzweig zum landwirtsc­haftlichen Areal ist nicht zu übersehen – ein hölzernes Gestell, auf dessen Dach ein Schaukelpf­erd thront, schützt in Tüten abgepackte Salate, Kartoffeln und Rote Bete-Knollen vor Nässe. Die Preise sind darauf vermerkt.

Diese dörfliche Idylle setzt sich auf dem Gelände des Hofs – er beherbergt­e während des Zweiten Weltkriegs eine Funkstatio­n – wenige Meter weiter fort. Rechts vom Hofeingang ist der Hofladen untergebra­cht. „Wir versuchen, so viel wie möglich aus unserem Eigenanbau anzubieten“, erklärt Stephan Davids. Der 32-Jährige führt seit rund fünf Jahren den Hof. Vater Willi hat sich zurückgezo­gen, ist aber bei Bedarf immer zur Stelle. Das gilt auch für Stephans Lebensgefä­hrtin. „Wir kennen uns seit zehn Jahren. Im Mai 2022 heiraten wir. Dann gibt’s hier auf dem Hof zum Polteraben­d ein großes Fest“, erzählt Agnes Spix. Sie ist die Mutter von Alexander, der im Juli zwei Jahre alt geworden ist. „Der Nachwuchs steht schon in den Startlöche­rn“, freut sich Vater Stephan Davids. Schließlic­h wird der Hof seit fast 150 Jahren in der Familie weitergege­ben.

Der heutige Chef ist damit aufgewachs­en: „Wenn ich aus der Kita kam, ging’s aufs Feld.“Dort wachsen auf rund einem Hektar unter anderem Kartoffeln, Kohlrabi, Rotkohl,

Gelbe und Rote Bete, Blumenkohl, „Salat in allen Formen und Farben“und im Gewächshau­s Schlangeng­urken, Tomaten, kleine Paprika. „Wir haben das erste Mal glatte und krause Petersilie hochgezoge­n. Und wir wollen probieren, Kartoffeln im Gewächs-Kalthaus wachsen zu lassen, damit es im Frühjahr zum Spargel – den kaufen wir zu – eigene Kartoffeln gibt“, berichtet Stephan Davids.

Alles, was hier geerntet wird, kommt in den Hofladen: „Wir bringen nichts zum Großmarkt.“Ergänzt wird das Angebot im Laden durch ein Apfelsaft-Sortiment, Wurstwaren von Schoenmack­ers-Wingens in Geldern und Früchten wie Mandarinen, Orangen oder Zitronen. Tiere gibt’s bei Davids nicht. „Nur Hühner, eine Katze und einen Hund. Er schlägt an, wenn Kunden kommen,“ erzählt Agnes Spix. Es sind viele Stammkunde­n dabei, aber auch neue: „Die Bewohner der Neubaugebi­ete hier ganz in der Nähe wissen unser frisches Angebot sehr zu schätzen.“

Mitte August allerdings ist der Hof an der Lötterfeld­er Straße 51 selbst voller Besucher: „Rund 150 kommen immer.“Denn es ist Tradition, dass zu Mariä Himmelfahr­t am 15. August eine „Kräutermes­se“stattfinde­t. Beim ökumenisch­en Gottesdien­st unter freiem Himmel werden die Kräuter gesegnet, um das Haus zu schützen. „Besucher dürfen gern eigene Kräuter mitbringen, um sie vom Pastor ebenfalls segnen zu lassen“, erinnern Agnes Spix und Stephan Davids. Sie hoffen beide, dass die Kräutermes­se 2021 stattfinde­n kann: „In diesem Jahr musste sie wegen Corona ausfallen.“

 ?? FOTO: CBA ?? Paula Fischer absolviert ihren Bundesfrei­willigendi­enst in der Handballab­teilung des TuS Treudeutsc­h Lank..
FOTO: CBA Paula Fischer absolviert ihren Bundesfrei­willigendi­enst in der Handballab­teilung des TuS Treudeutsc­h Lank..
 ?? RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN ?? Stephan Davids führt den Hof seit fünf Jahren. Sein zweijährig­er Sohn Alexander „steht schon in den Startlöche­rn“.
RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Stephan Davids führt den Hof seit fünf Jahren. Sein zweijährig­er Sohn Alexander „steht schon in den Startlöche­rn“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany