Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Verstärkun­g für die Offensive ist da

Felix Klaus wechselt von Wolfsburg zur Fortuna. Am Mittwoch absolviert­e der Mittelfeld­spieler den Medizinche­ck.

- VON PASCAL BIEDENWEG UND GIANNI COSTA FOTO: FREDERIC SCHEIDEMAN­N

Um 16.15 Uhr ist Felix Klaus an der Kö 61 vorgefahre­n. Sein Ziel: das Cardio-Zentrum Düsseldorf. In dem praktizier­t Kardiologe Michael Berr. Der 38-Jährige zählt zum medizinisc­hen Stab von Zweitligis­t Fortuna- Bei Berr hat Zugang Klaus einen Teil seiner medizinisc­hen Untersuchu­ngen absolviert. Nach knapp einer Stunde kam er wieder aus dem Gebäude und wurde von einem Mitarbeite­r des Zweitligis­ten zum nächsten Termin chauffiert. Es standen unter anderem noch Untersuchu­ngen bei Teamarzt Ulf Blecker auf dem Programm und nattürlich die Vertragsun­terschrift.

Unsere Zeitung hatte bereits am Mittwoch Abend exklusiv berichtet, dass es nur noch um Formalien ging. Zuerst hatte die Wolfsburge­r Allgemeine Zeitung von einem Interesse berichtet. Und die wurden recht schnell vom Tisch geräumt. Der Aufsichtsr­at musste übrigens überhaupt kein grünes Licht geben, da das Leihgeschä­ft nicht genehmigun­gspflichti­g war. Dennoch gehört es zur guten Sitte, dass der Aufsichtsr­atsvorsitz­ende über solche Vorgänge informiert wird.

Klaus kommt mit der Empfehlung von viel Erfahrung im Fußballges­chäft zum Aufstiegsa­spiranten. Wie unsere Redaktion aus gut informiert­en Kreisen erfuhr, hat Sportvorst­and Uwe Klein schon lange an einer Verpflicht­ung des 28-Jährigen gebastelt. Klaus hat bei verschiede­nen Vereinen schon mit etlichen aktuellen Fortunen zusammenge­spielt: Andre Hoffmann, Matthias Zimmermann, Edgar Prib, Kenan Karaman und Thomas Pledl. Das Risiko, dass Klaus sich nicht zurechtfin­den könnte, ist also minimal. Die Vereinbaru­ng mit dem VfL Wolfsburg beinhaltet eine Klausel, die es Fortuna ermöglicht, ihn fest zu verpflicht­en. Klaus hatte bei den Niedersach­sen zuletzt keine Perspektiv­e mehr, stand in den ersten Partien des Jahres nicht mal mehr im Kader.

Klaus war im Sommer 2018 von Hannover 96 in die Autostadt gewechselt. So richtig glücklich ist er dort indes nie geworden. In den zweieinhal­b Jahren in Wolfsburg kam er nur auf 52 Pflichtspi­ele, in denen ihm ein Treffer und drei Torvorlage­n gelangen. Er war allerdings auch gleich zu Beginn seines Engagement­s verletzt.

Mit der Verpflicht­ung von Klaus erfüllt der Klub Cheftraine­r Uwe Rösler den Wunsch nach einer Verstärkun­g für die rechte offensive Außenbahn. Die hatte Rösler schon vor Monaten als Schwachste­lle diagnostiz­iert. Für sein Spiel fehlte bislang ein Akteur mit Durchschla­gskraft, der auch tiefe Läufe geht. „Ich würde mich natürlich freuen, wenn alles klappt“, sagt Rösler im Gespräch mit unserer Redaktion. „Das ist schon ein Spieler mit sehr viel Erfahrung, der den Kader qualitativ nach vorne bringt.“Rösler formuliert­e so vorsichtig, weil er eigentlich erst die endgültige Unterschri­ft von Klaus abwarten wollte.

Aller Voraussich­t nach wird es der einzige Transfer in diesem Winter bleiben. „Unser Kader wäre dann ausreichen­d groß. Ich würde dann nicht mehr zum Vorstand gehen und noch einen weiteren Spieler fordern“, bekundet Rösler. „Das Budget ist irgendwann ausgereizt. Sollte es Ausfälle geben, werden wir die intern ausgleiche­n. Da haben wir eine Reihe von Optionen. Auch für hinten rechts nach dem Abgang von Jean Zimmer.“

 ??  ?? Felix Klaus (links) unmittelba­r nach dem Medizinche­ck auf der Königsalle­e.
Felix Klaus (links) unmittelba­r nach dem Medizinche­ck auf der Königsalle­e.

Newspapers in German

Newspapers from Germany