Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Düsseldorfer eher für Laschet
Der NRW-Ministerpräsident ist Favorit der Düsseldorfer Delegierten als CDU-Chef.
DÜSSELDORF Es sind 1001 Delegierte, die am Samstag den neuen CDU-Vorsitzenden küren. Aus Düsseldorf sind neun dabei, und wenn ihr Meinungsbild übertragbar ist, muss sich Armin Laschet keine Sorgen machen – dann werden er und Jens Spahn gewählt. Zwei Argumente sind immer wieder zu hören: Laschet wird als überzeugender Teamplayer dargestellt, was sich in der NRW-CDU und beim Regieren zeige, und er könne Wahlen gewinnen.
Düsseldorfs CDU-Chef Thomas Jarzombek ist der Auffassung, dass Laschet die CDU in ganzer Breite gut aufstellen wird. Er habe für seine Arbeit in der NRW-CDU viel Lob erhalten und zudem unter Beweis gestellt, dass er auch in der heißen Phase eines Wahlkampfes cool bleiben könne. Für Jarzombek fällt nun auch eine Vorentscheidung über die CDU-Kanzlerkandidatur – und er sieht Laschet vorne. Auch für Peter Blumenrath ist der NRW-Regierungschef Favorit. Er habe die Partei auf einen guten Pfad gebracht und es sei auch kein Nachteil, dass er gut mit der Kanzlerin auskomme. Sein Landtagskollege Marco Schmitz lobt Laschets integrative Kraft, aber auch die beiden anderen Kandidaten, Friedrich Merz polarisiere jedoch zu sehr und Norbert Röttgen sei vor allem Außenpolitiker. Olaf Lehne ergänzt, Laschet stehe nicht für Alleingänge, er lasse sich gut beraten. Hildegard Müller sagt, Laschet habe bewiesen, dass er eine Volkspartei führen und einen könne.
Mathias Höschel setzt einen Kontrapunkt. Er ist für Merz, da er in seinen Augen ein überzeugender Wirtschaftspolitiker ist, den Deutschland jetzt brauche. Er würde den politischen Diskurs in der Partei wiederbeleben, sie erhalte durch ihn ein klareres Profil, was auch für die SPD und das Parteiensystem gut sei.
Bei einer geheimen Abstimmung auf dem Kreisparteitag 2018 haben laut Höschel zwei Drittel der Delegierten für Merz gestimmt. „Dann liege ich wohl nicht so falsch“, sagt Höschel. Auch Sylvia Pantel, wie Jarzombek im Bundestag, plädiert für Merz. Er habe Wirtschaftskompetenz und wolle für alle Aufgaben die Besten holen, er sei ebenfalls ein Teamplayer.
Angela Erwin hat 2018 für Merz votiert, inzwischen aber ihre Meinung geändert. Sie nennt Laschet einen Brückenbauer, der Wahlen gewinnen könne und auch bei einem kritischen Diskurs nach vorne schaue. Sie begrüßt, dass mit Jens Spahn eine starke Führungspersönlichkeit mit im Boot und so die Verbindung zur nächsten Generation hergestellt sei. Darauf weist auch Kerstin Terhardt hin. Das Team Laschet/Spahn sei weniger polarisierend und die richtige Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft.