Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Zahl der Beratungen für Alleinerziehende verdoppelt
DÜSSELDORF Die Not der Alleinerziehenden in der Corona-Krise ist groß, das bekommt auch die Beratungsstelle des Verbands der alleinerziehenden Mütter und Väter ( VAMV ) in Düsseldorf zu spüren. „Die Nachfrage nach Beratungen – sowohl telefonisch als auch per Mail – hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt“, sagt die Sozialpädagogin Sabine Reyscher. Anfang 2020 seien es noch etwa vier Beratungen pro Woche gewesen, inzwischen seien es acht. Um diesem erhöhten Bedarf gerecht zu werden, werden demnächst die Beratungskapazitäten erweitert.
Inhaltlich ging es in den Gesprächen vor allem um die Existenzsicherung, sagt Reyscher. Viele Alleinerziehende wüssten nicht, wie sie angesichts zeitweise und derzeit erneut teilweise geschlossener Schulen und Kitas Arbeit und Kinderbetreuung unter einen Hut bringen könnten. Zudem würden vielfach Informationen über corona-bedingte Regelungen für Ein-Eltern-Familien nachgefragt, so Reyscher. „Die Nachfrage nach möglicher staatlicher finanzieller Unterstützung war allerdings nicht größer als vor der Pandemie.“
Besonders schwierig für die Alleinerziehenden sind der Sozialpädagogin zufolge zudem die fehlenden Sozialkontakte. „Fällt der Partner oder die Partnerin weg, sind Freunde, Bekannte und deren Kinder wichtig für den Austausch und die Alltagsorganisation“, sagt Reyscher. Derzeit finden die Beratungen telefonisch oder per Mail statt. Zudem bietet der Verein unter anderem ambulante Betreuung, Familienpflege und Schulassistenz an.