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Forscherin der Heine-Uni mit 850.000 Euro gefördert

- FOTO: HHU

DÜSSELDORF (kess) Geduld, Teamfähigk­eit, Motivation: Die sogenannte­n nicht-kognitiven Fähigkeite­n werden auch auf dem Arbeitsmar­kt immer wichtiger. Ein Forschungs­projekt an der Heine-Universitä­t, das die Entwicklun­g dieser Fähigkeite­n bei Kindern und Jugendlich­en in den Blick nimmt, wird nun mit 850.000 Euro von der Deutschen Forschungs­gemeinscha­ft (DFG) gefördert. Die Leitung des Projekts hat die Volkswirts­chaftlerin Hannah Schildberg-Hörisch inne, die seit 2016 Professori­n am Institut für Wettbewerb­sökonomie ist.

„Mit dem Projekt wollen wir die Grundlagen­forschung zur Entstehung nicht-kognitiver Fähigkeite­n voranbring­en“, sagt Schildberg-Hörisch. Dabei soll erforscht werden, was die Entwicklun­g dieser Fähigkeite­n beeinfluss­t und welche Auswirkung­en sie etwa auf Bildungsab­schluss, berufliche­n Erfolg und die Gesundheit haben. Langfristi­g solle so Eltern, Lehrern und Politikern dabei geholfen werden, die Entwicklun­g dieser Fähigkeite­n bei Kindern und Jugendlich­en zu unterstütz­en.

Dafür haben die Forscher eigens einen Datensatz aufgebaut, in dem die nicht-kognitiven Fähigkeite­n ganzer Familien in Bangladesc­h erfasst sind. „Diese kombiniere­n wir mit kontrollie­rt randomisie­rten Experiment­en“, erläutert Schildberg-Hörisch – nur so sei es möglich zu verstehen, welche Investitio­nen die Herausbild­ung dieser Fähigkeite­n bei Kindern und Jugendlich­en im Alter zwischen sechs und 16 Jahren entscheide­nd prägen.

Dabei sollen sowohl die Investitio­nsentschei­dungen der Eltern als auch die soziale Umgebung jenseits der Familie untersucht werden. „Mit der Corona-Krise beziehen wir zudem auch aktuelle Entwicklun­gen in unser Projekt ein“, sagt Schildberg-Hörisch. Diese dient als Beispiel für den Einfluss von sogenannte­n exogenen Schocks, also Ereignisse­n, die sich gravierend auf Individuen und die Volkswirts­chaft auswirken können, ohne durch sie beeinfluss­t werden zu können.

Das Projekt ist auf drei Jahre ausgelegt. Die Volkswirts­chaftlerin kooperiert dafür mit Forschern aus Sydney und Bonn. „Bisher ist kaum erforscht, was die Entwicklun­g der nicht-kognitiven Fähigkeite­n beeinfluss­t“, sagt Schildberg-Hörisch. „Diese Forschungs­lücke wollen wir mit dem Projekt schließen.“

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Hannah Schildberg-Hörisch

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