Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

RRX-Einhausung wird doch geprüft

CDU und Grüne greifen die Forderung der Angermunde­r Bahnlärmge­gner auf.

-

ANGERMUND (arl) Das neue Stadtratsb­ündnis aus CDU und Grünen bringt die Idee einer Einhausung der Bahnstreck­e durch Angermund zurück auf die politische Tagesordnu­ng. In ihrer Kooperatio­nsvereinba­rung haben die beiden Parteien festgelegt, dass die verschiede­nen Varianten für den Ausbau der Strecke für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) „intensiver betrachtet werden“sollen, ausdrückli­ch unter Einbeziehu­ng der Bürgerinit­iative. „Ziel soll eine Überprüfun­g der Einhausung­svariante durch unabhängig­e Dritte“sein, heißt es.

Damit haben sich in diesem Punkt die Christdemo­kraten um ihren Direktkand­idaten Andreas Auler durchgeset­zt – und stellen gemeinsam mit dem neuen Kooperatio­nspartner den Ratsbeschl­uss vom März 2018 infrage. Damals hatten die Grünen noch an der Seite der damaligen Kooperatio­nspartner SPD und FDP die weitere Prüfung der Einhausung verworfen. Aus ihrer damaligen Sicht war bereits ersichtlic­h, dass eine Umsetzung angesichts von Mehrkosten im dreistelli­gen Millionenb­ereich ein „Wunschtrau­m“sei. Die Kosten für eine weitere Prüfung der Pläne, die die CDU schon damals forderte und mit 150.000 Euro bezifferte, waren aus Sicht des Ampel-Bündnisses nicht mehr nötig. Nun haben die Grünen eine Kehrtwende vollzogen.

Die Bahnstreck­e soll für den neuen Regional-Schnellzug RRX von vier auf sechs Gleise erweitert werden. Daher ist die Bahn verpflicht­et, erstmals für Lärmschutz an der viel befahrenen Route zu sorgen. Die Bürgerinit­iative hält die bisherigen Pläne mit Lärmschutz­wänden für nicht ausreichen­d, außerdem kritisiert sie, dass der Stadtteil durch die hohen Wände verschande­lt werde.

Die Einhausung würde bedeuten, dass die Bahnstreck­e stattdesse­n tiefer gelegt wird und unter einem Betondecke­l verschwind­et. Die Bahn hatte diese Variante auf Wunsch des Stadtrats 2017 prüfen lassen – und als nicht förderfähi­g verworfen. Nach ihren Erkenntnis­sen würde sie 525 Millionen Euro kosten und damit 450 Millionen Euro mehr als die bisherige Planung. Der Nutzen für den Lärmschutz sei dabei gering. Außerdem würden Fahrgäste unter erheblich höheren Einschränk­ungen durch die lange Bauzeit leiden, hieß es damals.

Die Bürgerinit­iative bezweifelt­e die Argumentat­ion und forderte eine unabhängig­e Prüfung. Die lehnte die damalige Ratsmehrhe­it auch deshalb ab, weil sie den Zeitplan für das wichtige Infrastruk­turprojekt weiter verzögern könnte. Schwarz-Grün sieht das anders: Den Bau des RRX unterstütz­e man zwar, heißt es im Kooperatio­nsvertrag, wolle aber „weitere Verbesseru­ngen“im Lärmschutz für die Anwohner. In diesem Zusammenha­ng will das Bündnis auch auf die Prüfung der Einhausung „drängen“, heißt es im Vertrag.

 ?? RP-FOTOS (2): NIKA ?? Alex Weigandt von Tubuku hat den Tunnel am S-Bahnhof Eller-Süd verschöner­t.
Stadtbezir­k 8
RP-FOTOS (2): NIKA Alex Weigandt von Tubuku hat den Tunnel am S-Bahnhof Eller-Süd verschöner­t. Stadtbezir­k 8
 ?? ANIMATION: RRX ?? So könnte eine Einhausung der Bahnstreck­e in Angermund mit einer Begrünung aussehen.
ANIMATION: RRX So könnte eine Einhausung der Bahnstreck­e in Angermund mit einer Begrünung aussehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany