Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Bascats sauer über Zwangspause
Der Start der 2. Basketball-Liga der Frauen wird erneut verschoben.
Wieder einmal werden die Basketballerinnen des Zweitliga-Spitzenreiters Capitol Bascats unsanft ausgebremst. Zwei Wochen lang hatten sich die Düsseldorferinnen intensiv auf den Re-Start vorbereitet, doch nicht einmal 48 Stunden vor dem Heimspiel gegen die Panthers Academy Osnabrück entschied die Damen Basketball Bundesliga (DBBL), den Spielbetrieb in den 2. Bundesligen (Nord und Süd) bis auf Weiteres auszusetzen. Bis zum 15. Februar solle eine Neubewertung erfolgen.
Aufgrund der Corona-Pandemie bestehen „trotz intensiven Bemühungen an etlichen Standorten der 2. Damen Basketball Bundesligen weiterhin Beschränkungen, die einen geregelten Spielbetrieb mit allen Mannschaften derzeit nicht ermöglichen. Die Umstände zwingen die DBBL daher zu diesen Entscheidungen“, heißt es auf der Verbandshomepage. Für die Bascats ist es bereits die vierte Zwangspause. Trainer Dhnesch Kubendrarajah ist über die Entscheidung sehr enttäuscht. „Wir waren bereit zu spielen, die Osnabrücker auch. Das gleiche Szenario hatten wir vor Weihnachten vor unserer Partie in Neuss. Beide Teams wurden auf Covid 19 getestet, alle Spielerinnen waren negativ. Warum lässt man diese Mannschaften dann nicht spielen? In der 1. Liga wird der Spielbetrieb ja auch fortgesetzt und dort herrschen mit den regelmäßigen Testungen die gleichen Voraussetzungen wie bei uns.“
Dennoch werden die Ligen unterschiedlich behandelt, obwohl auch die 2. Liga im Frauenbasketball als Profi-Liga gilt. Roger Nagel, Erster Vorsitzender der Capitol Bascats, ist verärgert. „Obwohl wir Neulinge in der Liga sind, haben wir uns sehr professionell aufgestellt und wir haben eine ganz klare Haltung: Wir wollen spielen, so oft und so schnell wie möglich. Dazu unternehmen wir alle Anstrengungen, um auch in dieser schwierigen Zeit eine sichere Ausübung des Sports für alle Beteiligten zu gewährleisten.“Das Bild der Liga sei durch die erneute Aussetzung des Spielbetriebs stark beschädigt, findet er. „Was ist das für eine Organisation, die trotz erheblicher Privilegien nicht in der Lage ist zu spielen?“, fragt er in einem Schreiben an die DBBL. Mit der Fortsetzung der Saison hätte man einen starken Impuls setzen und den Frauenbasketball im Profibereich zu einer deutlichen Wahrnehmung verhelfen können. „Wir müssen das Interesse für unseren Sport aufrechterhalten – nicht nur wegen der Gewinnung möglicher Sponsoren für die nächste Saison, sondern auch, um einen Support aller Fans zu erzielen. Das Erlebnis Sport zumindest über Livestreams ist hier ganz essentiell“, betont Nagel und verweist auch auf die laufenden Kosten. „Wie kann man glauben, dass Vereine wirtschaftlich überleben, wenn sie Spielerinnen für keine Außenwirkung einsetzen können? Wir müssen seit Mitte Dezember Kosten wie Spielerinnen-Gehälter, Trainingsbetrieb oder Hygienevorsorge tragen, ohne dass der Zweck dafür, nämlich zu spielen, gegeben ist. Das heißt im Klartext: Ein Monat erhebliche Kosten für nichts.“Überlegungen, die Saison bis zum 30. Juni zu verlängern, lehnt Nagel ab. „Wegen der Pandemie gab es verschiedene Szenarien. Aber in allen hieß es, dass im April das Ende der Spielzeit erreicht werden soll. Das ist immer Konsens gewesen.“Sein Vorschlag: „Lasst die Vereine spielen, die dazu in der Lage sind und das auch wollen. Wer die missliche Situation vorfindet, nicht trainieren und spielen zu dürfen oder können, muss sich dann eben abkoppeln.“