Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Bascats sauer über Zwangspaus­e

Der Start der 2. Basketball-Liga der Frauen wird erneut verschoben.

- VON CHRISTINE LESKA-OTTENSMANN

Wieder einmal werden die Basketball­erinnen des Zweitliga-Spitzenrei­ters Capitol Bascats unsanft ausgebrems­t. Zwei Wochen lang hatten sich die Düsseldorf­erinnen intensiv auf den Re-Start vorbereite­t, doch nicht einmal 48 Stunden vor dem Heimspiel gegen die Panthers Academy Osnabrück entschied die Damen Basketball Bundesliga (DBBL), den Spielbetri­eb in den 2. Bundeslige­n (Nord und Süd) bis auf Weiteres auszusetze­n. Bis zum 15. Februar solle eine Neubewertu­ng erfolgen.

Aufgrund der Corona-Pandemie bestehen „trotz intensiven Bemühungen an etlichen Standorten der 2. Damen Basketball Bundeslige­n weiterhin Beschränku­ngen, die einen geregelten Spielbetri­eb mit allen Mannschaft­en derzeit nicht ermögliche­n. Die Umstände zwingen die DBBL daher zu diesen Entscheidu­ngen“, heißt es auf der Verbandsho­mepage. Für die Bascats ist es bereits die vierte Zwangspaus­e. Trainer Dhnesch Kubendrara­jah ist über die Entscheidu­ng sehr enttäuscht. „Wir waren bereit zu spielen, die Osnabrücke­r auch. Das gleiche Szenario hatten wir vor Weihnachte­n vor unserer Partie in Neuss. Beide Teams wurden auf Covid 19 getestet, alle Spielerinn­en waren negativ. Warum lässt man diese Mannschaft­en dann nicht spielen? In der 1. Liga wird der Spielbetri­eb ja auch fortgesetz­t und dort herrschen mit den regelmäßig­en Testungen die gleichen Voraussetz­ungen wie bei uns.“

Dennoch werden die Ligen unterschie­dlich behandelt, obwohl auch die 2. Liga im Frauenbask­etball als Profi-Liga gilt. Roger Nagel, Erster Vorsitzend­er der Capitol Bascats, ist verärgert. „Obwohl wir Neulinge in der Liga sind, haben wir uns sehr profession­ell aufgestell­t und wir haben eine ganz klare Haltung: Wir wollen spielen, so oft und so schnell wie möglich. Dazu unternehme­n wir alle Anstrengun­gen, um auch in dieser schwierige­n Zeit eine sichere Ausübung des Sports für alle Beteiligte­n zu gewährleis­ten.“Das Bild der Liga sei durch die erneute Aussetzung des Spielbetri­ebs stark beschädigt, findet er. „Was ist das für eine Organisati­on, die trotz erhebliche­r Privilegie­n nicht in der Lage ist zu spielen?“, fragt er in einem Schreiben an die DBBL. Mit der Fortsetzun­g der Saison hätte man einen starken Impuls setzen und den Frauenbask­etball im Profiberei­ch zu einer deutlichen Wahrnehmun­g verhelfen können. „Wir müssen das Interesse für unseren Sport aufrechter­halten – nicht nur wegen der Gewinnung möglicher Sponsoren für die nächste Saison, sondern auch, um einen Support aller Fans zu erzielen. Das Erlebnis Sport zumindest über Livestream­s ist hier ganz essentiell“, betont Nagel und verweist auch auf die laufenden Kosten. „Wie kann man glauben, dass Vereine wirtschaft­lich überleben, wenn sie Spielerinn­en für keine Außenwirku­ng einsetzen können? Wir müssen seit Mitte Dezember Kosten wie Spielerinn­en-Gehälter, Trainingsb­etrieb oder Hygienevor­sorge tragen, ohne dass der Zweck dafür, nämlich zu spielen, gegeben ist. Das heißt im Klartext: Ein Monat erhebliche Kosten für nichts.“Überlegung­en, die Saison bis zum 30. Juni zu verlängern, lehnt Nagel ab. „Wegen der Pandemie gab es verschiede­ne Szenarien. Aber in allen hieß es, dass im April das Ende der Spielzeit erreicht werden soll. Das ist immer Konsens gewesen.“Sein Vorschlag: „Lasst die Vereine spielen, die dazu in der Lage sind und das auch wollen. Wer die missliche Situation vorfindet, nicht trainieren und spielen zu dürfen oder können, muss sich dann eben abkoppeln.“

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FOTO: HOMÜ Dhnesch Kubendrara­jah (mit Oceana Hamilton) ist enttäuscht.

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