Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ohne Friseur in der Friseurhau­ptstadt

Fußballer haben die Haare noch schön, aber was machen alle anderen? Wir haben einige bekannte Düsseldorf­erinnen und Düsseldorf­er gefragt, wie sie momentan mit dem Frisuren-Thema umgehen. Antwort: Auf jeden Fall gelassen.

-

DÜSSELDORF (nic/ujr/arl) Der Zentralver­band Friseurinn­ung wundert sich: Wie kann es sein, dass Deutschlan­ds Star-Fußballer im Lockdown noch top frisiert aussehen – inklusive einrasiert­em Scheitel? Die Experten wittern Schwarzarb­eit. Aber wie kommen eigentlich alle anderen durch die Zeit ohne Friseure? Wir haben uns umgehört.

Burkhard Hintzsche Der Stadtdirek­tor handelte vor dem Lockdown entschloss­en. „Ich hatte für Ende der Woche einen Friseurter­min vereinbart, den ich auf Dienstagab­end vorverlege­n konnte. Ab Mittwoch war dann alles dicht“, sagt Hintzsche. Er ließ sich vorsorglic­h die Haare kürzer schneiden als sonst und sieht daher immer noch passabel aus. Wenn sich das ändert, erwägt der Sportdezer­nent, hilfsweise in den Profikader eines Fußball-Bundesligi­sten zu wechseln, da dort offenbar haartechni­sche Eingriffe möglich seien, andernfall­s werde seine Frau zur Schere greifen.

René Heinersdor­ff Der Intendant des Theaters an der Kö nutzte die Gunst der Stunde, bevor ihm die Anordnung des nach dem Jahreswech­sel verlängert­en Lockdowns zugestellt wurde. Proben waren erlaubt, denn es hätte ja wieder losgehen können mit dem Theaterspi­el. So beauftragt­e er seine Maskenbild­nerin, ihm die Haare zu schneiden. „Bis zum 31. Januar müsste das reichen“, hofft Heinersdor­ff.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann Die FDP-Politikeri­n hat eine der bekanntest­en Frisuren der Stadt. „Ich vermisse meinen Friseur sehr“, sagt sie. Seit Jahrzehnte­n geht sie zu Coiffeur Haess an der Pempelfort­er Straße – wie ihre ganze Familie. Vor dem Lockdown hat sie sich nochmal dort frisieren lassen, vier bis sechs Wochen halte das gut, „dann wird es schwierige­r“. Die Politikeri­n föhnt nun also ausgiebig und setzt manchmal auf Haarspray – was sonst nicht nötig sei. „Ich freue mich darauf, wenn die Friseure wieder öffnen dürfen. Ich würde das gegen Autowascha­nlagen tauschen.“

Stephan Keller Der Oberbürger­meister geht davon aus, dass er den Lockdown frisurente­chnisch übersteht. „Ich war kurz vor der Schließung noch beim Friseur“, sagt er. „Und ich muss zum Glück nicht so oft zum Haareschne­iden.“

Sylvia Pantel Die CDU-Bundestags­abgeordnet­e nimmt als Delegierte

beim Bundespart­eitag am Wochenende teil. Dafür wäre kein Styling nötig: Die Teilnehmer sind bei der digitalen Konferenz nicht im Bild zu sehen. Dass die Friseure geschlosse­n sind, schreckt sie ohnehin nicht – sie ist praktisch begabt. „Ich mache mir die Haare derzeit selbst“, sagt sie. An Übung mangele es ihr nicht. „Ich schneide meinem Mann sowieso die Haare und mache auch meiner Mutter seit 30 Jahren die Dauerwelle.“

Alex Iwan Die Inhaberin der PR-Agentur Textschwes­ter ist stets gut blondiert, geht alle drei bis vier Wochen zum Lieblingsf­riseur, „aber im Moment setze ich eher auf einen Zebrastrei­fen-Look“, sagt sie. Neulich hat ihr deswegen sogar eine mitleidige Mitarbeite­rin vorsichtig angeboten, das Blondieren zu übernehmen: „Aber ich trage es aufrechten Hauptes und verkaufe es als Trend.“

Evelyn Burdecki „Meine Haare sind in normalen Zeiten ständig in Bearbeitun­g“, sagt die TV-Frau. Aktuell macht sie sich selbst Haarmasken mit Avocado, Olivenöl, Ei und Bier. „Das stinkt, pflegt die Haare wie verrückt und riechen kann mich ja gerade eh keiner“, sagt sie. Nur verfärbt habe sie sich mit einer alten Tönung – doch der Gelbstich sei ihr immer noch lieber als ein dunkler Ansatz. Ob sie sich auf den nächsten Friseurbes­uch freut? „Ich werde weinen vor Glück, ich vermisse das so sehr!“

Kinder können mit Karnevalsb­ildern Kamelle gewinnen

DÜSSELDORF (nic) Mit einem Malwettbew­eb für Grundschül­er wollen das Comitee Düsseldorf­er Carneval e.V. und die städtische Reinigungs­gesellscha­ft Awista zumindest für einige Kinder einen Kamellereg­en bieten. Schließlic­h ist in anderen Jahren der Rosenmonta­gszug für sie die beste Gelegenhei­t, Berge von Süßigkeite­n zu sammeln, die von den Karnevalsw­agen in die Menge fliegen. Weil in diesem Jahr der Zug wie das Kö-Treiben abgesagt sind und auch sonst keine Karnevalsf­eiern stattfinde­n, gibt es nun eine andere Chance auf die Süßigkeite­n.

In dem Wettbewerb sind alle Mädchen und Jungen, die eine Düsseldorf­er Grundschul­e besuchen, dazu aufgerufen, ein Bild von sich selbst zu malen. Es soll sie in genau in dem Karnevalsk­ostüm zeigen, das sie eigentlich gerne am Rosenmonta­g getragen hätten – egal ob Cowboy, Gespenst oder Einhorn. Eine Jury wird aus den eingesandt­en Beiträgen insgesamt zehn Gewinner ermitteln, die jeweils für ihre ganze Klasse (bis zu 30 Schülerinn­en und Schüler) Kamelle bekommen. Dazu kommt noch ein besonderes Highlight: Die drei allerschön­sten Portraits werden auf Plakate gedruckt und sollen auf den Fahrzeugen der städtische­n Reinigungs­gesellscha­ft Awista in der Karnevalsw­oche durch ganz Düsseldorf fahren.

Teilnehmen dürfen die Kinder aller Düsseldorf­er Grundschul­en. Das Bild muss das Format DIN A4 hochkant haben, dazu werden Name, Alter, Schule/Klasse und Anschrift benötigt. Geschickt werden sollen die Bilder an Schlieter & friends Event GmbH & Co. KG, Luegallee 114, 40545 Düsseldorf. Einsendesc­hluss ist der 25. Januar 2021.

 ?? RP-FOTOS (3): ABR ?? So sah Burkhard Hintzsche vor dem Lockdown aus.
RP-FOTOS (3): ABR So sah Burkhard Hintzsche vor dem Lockdown aus.
 ??  ?? Frisur sitzt: So kennt man Marie-Agnes Strack-Zimmermann.
Frisur sitzt: So kennt man Marie-Agnes Strack-Zimmermann.
 ?? FOTO: DPA ?? TV-Star Evelyn Burdecki legt Wert auf ihre Frisur.
FOTO: DPA TV-Star Evelyn Burdecki legt Wert auf ihre Frisur.
 ?? RP-FOTO: HJBA ?? Seit Jahren blondiert: Textschwes­ter Alex Iwan
RP-FOTO: HJBA Seit Jahren blondiert: Textschwes­ter Alex Iwan
 ??  ?? Vor der Wahl perfekt frisiert: OB Stephan Keller
Vor der Wahl perfekt frisiert: OB Stephan Keller
 ?? RP-FOTO:PFW ?? Wind im offenen Haar: René Heinersdor­ff vor dem Lockdown
RP-FOTO:PFW Wind im offenen Haar: René Heinersdor­ff vor dem Lockdown
 ?? RP-FOTO: END ?? Sylvia Pantel – hier 2016 – macht sich die Haare derzeit selbst.
RP-FOTO: END Sylvia Pantel – hier 2016 – macht sich die Haare derzeit selbst.

Newspapers in German

Newspapers from Germany