Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Stadt möchte Vorbildfun­ktion bei Homeoffice einnehmen

-

DÜSSELDORF (gaa) Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) sieht im Homeoffice eine große Chance, den Verkehr in Düsseldorf zu entlasten. Keller hat den Eindruck, dass flexibles Arbeiten auch schon vor der Pandemie ein Trend war: „Aber ohne Zweifel hat Corona in vielen Bereichen einen Digitalisi­erungsschu­b ausgelöst. Hier sollte auch die Stadt selbst eine Vorbildfun­ktion erfüllen. Ich glaube, dass die positiven Erfahrunge­n aus dieser Zeit zu einer flexiblere­n Form des Arbeitens führen werden, was sich nicht zuletzt in den Pendlerstr­ömen niederschl­ägt.“

Insofern könne Heimarbeit die Zahl der Berufspend­ler verringern und die Hauptverke­hrszeiten entzerren. So wie es seit Ausbruch der Pandemie laut Verkehrsex­perten des Navigation­sanbieters TomTom der Fall war. Düsseldorf profitiere davon, dass viele Menschen im Dienstleis­tungssekto­r beschäftig­t sind und ihre Arbeit am Schreibtis­ch auch in den eigenen vier Wänden erledigen können. Wie TomTom feststellt­e, haben sich zwar die Zeiten, zu denen die meisten Pendler auf den Straßen unterwegs sind, kaum verändert – am Morgen zwischen 6 und 9 Uhr, die abendliche „Rush Hour“liegt zwischen 15 und 19 Uhr sowie freitags zwischen 12 und 18 Uhr. Dafür sind aber die Spitzen während des Berufsverk­ehrs im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 seit März nahezu vollständi­g verschwund­en.

Wie eine Umfrage unserer Redaktion im Oktober zeigte, sind große Firmen in Düsseldorf offen für Homeoffice. Unternehme­n wie Arag und Ernst & Young wollten einen Mittelweg finden, damit für Arbeitnehm­er unnötiges Pendeln wegfällt, aber auch der Kontakt im Büro zu den Kollegen erhalten bleibt. Oberbürger­meister Keller denkt auch an die technische­n Voraussetz­ungen: „Damit Homeoffice technisch gut funktionie­rt, brauchen wir eine starke und leistungsf­ähige Glasfaseru­nd 5G-Infrastruk­tur für die ansässigen Unternehme­n, ebenso wie für die Privathaus­halte. Daran arbeiten wir als Stadt zusammen mit den Netzbetrei­bern gerade.“

 ?? FOTO: ANDREAS BRETZ ?? Till Breckner ist in seiner Galerie an der Altstadtga­sse Altestadt mehr mit seiner Suchmaschi­ne beschäftig­t als mit Kunst.
FOTO: ANDREAS BRETZ Till Breckner ist in seiner Galerie an der Altstadtga­sse Altestadt mehr mit seiner Suchmaschi­ne beschäftig­t als mit Kunst.

Newspapers in German

Newspapers from Germany