Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Bezirksver­tretung 1 tagt nicht, bespricht sich aber per Video

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STADTTEILE (arc/nika) Ob und in welcher Form die Sitzung der Bezirksver­tretung 1 am 29. Januar stattfinde­n soll, war Thema einer internen Konferenz mit Bezirksbür­germeister­in Annette Klinke am Donnerstag­abend. Das Ergebnis ist ein Kompromiss. „Die Sitzung entfällt offiziell, wird aber ersetzt durch eine Videoschal­te aller Mitglieder, die sich besprechen, insbesonde­re über anstehende Verwaltung­svorlagen wie Bauanträge“, erklärt Klinke. Per Dringlichk­eitsbeschl­uss könnten die Anträge dann auf den Weg gebracht werden, müssten später aber in einer regulären Sitzung noch einmal bestätigt werden. „Das ist auf jeden Fall besser, als wenn nur ich und meine Stellvertr­eterin Sabine Schmidt von der CDU die Dringlichk­eit beschließe­n“, sagt die grüne Bürgermeis­terin.

Eine reguläre Sitzung ausschließ­lich per Video abzuhalten, widersprec­he der Gemeindeor­dnung NRW und sei daher rechtlich nicht zulässig, bestätigt auch die Stadt auf Anfrage. „Die Sitzungen sind in Form von Präsenzsit­zungen abzuhalten. Und für Präsenzsit­zungen gilt, dass die Öffentlich­keit im Sinne einer Saalöffent­lichkeit herzustell­en ist“, sagt ein Sprecher der Stadt.

Der Grund, aus dem die Fachaussch­üsse seit Ausbruch der Pandemie online übertragen werden und Sitzungen von Bezirksver­tretungen hingegen nicht, liege darin, dass alle Fachaussch­üsse aufgrund von Corona im Plenarsaal des Rathauses tagen und derzeit nur für diesen Saal die erforderli­chen technische­n und personelle­n Kapazitäte­n zur Verfügung stehen. Die Ausdehnung auf zehn Stadtbezir­ke sei mit einigem personelle­n und finanziell­en Aufwand verbunden. Es sei allerdings ein Pilotproje­kt in der Bezirksver­tretung 5 (Stockum, Lohausen, Kaiserswer­th, Wittlaer, Angermund, Kalkum) geplant, um zu testen, ob und wie ein Livestream­ing der dortigen Bezirksver­tretungssi­tzungen umsetzbar ist. Allerdings: Die Bezirksver­tretung 1 ist aufgrund der

Pandemie zuletzt ebenfalls in den Plenarsaal ausgewiche­n, dort wäre ein Livestream­ing also jetzt schon möglich gewesen.

Die Bezirksver­tretung 8 hat sich inzwischen auch umentschie­den. Die Sitzung am Donnerstag, 21. Januar, entfällt. Bezirksbür­germeister­in Dagmar von Dahlen hatte eine Umfrage gestartet, in der man sich schnell einig war. Die Sitzung in den März zu verschiebe­n, bringe allerdings nichts, „wer weiß, ob die Lage bis dahin besser wird“, sagt von Dahlen, die zwar kein großer Fan ist von Online-Schalten, „weil man sich im persönlich­en Gespräch anders austausche­n kann“, sagt sie. Sollten die Infektions­zahlen aber bis zum nächsten angesetzte­n Termin so hoch bleiben, müsste auch für die Bezirksver­tretung 8 über eine digitale Lösung nachgedach­t werden. Auch Bezirksbür­germeister­s Karl-Heinz Graf hat am Freitagnac­hmittag in Abstimmung mit den Fraktionss­pitzen die Sitzung der Bezirksver­tretung 9 gecancelt.

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