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Wie ein Gründer die Pandemie meistert

Patrick Elias hat im März 2019 den Fitnesspar­k Osterath eröffnet. Der Start war erfolgreic­h. Doch die Corona-Krise setzt dem 26-jährigen Existenzgr­ünder sehr zu. Sich davon unterkrieg­en lassen möchte er aber nicht.

- VON CHRISTOPH BAUMEISTER ARCHIV: ANDREAS BRETZ

OSTERATH Die Corona-Pandemie hat Patrick Elias finanziell hart getroffen. Aufgeben ist für den Junguntern­ehmer aber keine Alternativ­e. „Jammern bringt mich nicht weiter. Niemand kann etwas für diese Situation. Ich sehe das Ganze als persönlich­e Challenge. Wenn ich das alles überstehe, kann mich in Zukunft nichts mehr schocken“, zeigt sich der 26-Jährige kämpferisc­h.

Als Jugendlich­er stand Elias vor dem Durchbruch zu einer Karriere als Tennisprof­i. Als er nach mehreren Verletzung­en diesen Traum im Alter von 19 Jahren begraben musste, widmete er sich dem Bereich Gesundheit, Ernährung, Fitness. Dies mündete vor knapp zwei Jahren darin, sich mit dem Fitnesspar­k Osterath selbststän­dig zu machen. Um die 645 Quadratmet­er großen Räumlichke­iten an der Meerbusche­r Straße 57 auf den modernsten Stand zu bringen, steckte er viel Arbeit und jede Menge Geld hinein. Das zahlte sich aus. Im März 2019 öffnete Elias – und die Leute rannten ihm förmlich die Bude ein. „Die Eröffnung war ein voller Erfolg. Es schien fast so, als ob die Meerbusche­r nur auf so ein Angebot gewartet haben. Wir haben die Mitglieder­zahlen innerhalb eines Jahres vervierfac­ht“, berichtet Elias.

Doch dann kam Corona – der Fitnesspar­k Osterath wurde jäh ausgebrems­t. Nach dem ersten Lockdown im März des vergangene­n Jahres musste Elias für mehrere Wochen schließen, seit Ende November dürfen die Mitglieder dort nun ebenfalls keinen Sport mehr treiben. Wann er wieder öffnen kann, steht in den Sternen. Aus diesem Grund fällt es ihm schwer einzuschät­zen, wie lange er sich noch über Wasser halten kann. „Das hängt zu einen davon ab, wie lange die strikten Einschränk­ungen noch gelten, und zum anderen natürlich, in welchem Maße die Leute nach dem Lockdown wieder zu uns kommen“, sagt Elias.

Finanziell­e Hilfen vom Staat bekomme er zwar, diese seien aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. „Bei der Unterstütz­ung wird leider kein Unterschie­d zwischen einem über Jahre bestehende­n Unternehme­n und einem Existenzgr­ünder gemacht. Daher ist die Summe, die ich erhalte, äußerst gering“, sagt Elias. Überleben könne er momentan nur, weil sich die Mitglieder extrem solidarisc­h zeigen. „Der Großteil überweist uns nach wie vor monatlich seine Rate. Darüber bin ich sehr dankbar“, sagt Elias und betont, dass der Fitnesspar­k Osterath versuchen wird, allen, die ihn aktuell auf diese Weise unterstütz­en, später einen Ausgleich zu ermögliche­n. „Wenn wir es schaffen, durch die

Pandemie zu kommen, können wir danach diese Leute hoffentlic­h mit Zusatzleis­tungen und Frei-Monaten für ihre Treue belohnen.“

Trotz großer Sorgen sieht er die Corona-Krise auch als Chance. „Man hat jetzt die Möglichkei­t, Dinge zu verbessern, zu denen man im laufenden Geschäftsb­etrieb kaum kommt.“Momentan arbeitet er an einer digitalen Mediathek, sodass seine Kunden künftig auch von zuhause trainieren können. Zudem entwickelt er eine Software, die neben Trainingsp­länen noch mehr die Ernährung mit einbezieht. „Dieses ganzheitli­che System bietet unseren Mitglieder­n einen Mehrwert“, so Elias.

Die Entscheidu­ng, den Fitnesspar­k zu eröffnen, hat er – trotz der aktuellen Schwierigk­eiten – noch an keinem einzigen Tag bereut. Elias: „Ich brenne für das, was ich mache, und deshalb werde ich mich auch von Corona nicht stoppen lassen.“

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Patrick Elias, Gründer des Fitnesspar­k Osterath, will sich trotz aller Schwierigk­eiten von Corona nicht stoppen lassen.

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