Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

41 Prozent begrüßen Wahl Laschets

Die Frage nach der Kanzlersch­aft will die CDU aber erst nach Ostern besprechen.

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BERLIN (may-) Die Bewertung des neuen CDU-Vorsitzend­en Armin Laschet wird in den Parteien überlagert von den Ambitionen des unterlegen­en Kandidaten Friedrich Merz auf das Amt des Bundeswirt­schaftsmin­isters. SPD-Chef Norbert Walter-Borjans betrachtet­e die Debatte über Merz als Zeichen dafür, dass innerhalb der CDU noch einiges zu klären sei. Die SPD erwarte, dass sich diese innerparte­iliche Situation nicht auf die Zusammenar­beit in der Regierungs­koalition auswirke.

Für Grünen-Chef Robert Habeck hat das Votum für Laschet noch keine klare Ausrichtun­g der CDU erkennen lassen. Die Rede Laschets habe sich nicht auf die Fragen bezogen, die zur Gestaltung der Zukunft zu beantworte­n seien. Deshalb erwartet Habeck mit Blick auf die aktuellen Umfragewer­te, dass sich „das ganze Feld neu justieren und sortieren“werde, wenn es nach der Corona-Pandemie im Wahlkampf um andere Themen gehe. Ähnlich wertete FDP-Chef Christian Lindner die Entscheidu­ng der CDU. Um die Jahresmitt­e werde sich die Themenlage erneut ändern. Verschärft werde dann über Schulden, Wachstum und Arbeitsplä­tze gesprochen werden und von welchen Parteien hier die bessere Gestaltung zu erwarten sei.

In der Bevölkerun­g wird die Entscheidu­ng der CDU-Delegierte­n überwiegen­d geteilt. Nach einer Blitzumfra­ge des Meinungsfo­rschungsin­stitutes Forsa halten 41 Prozent Laschet für eine gute Wahl. 18 Prozent hätten lieber Friedrich Merz an der Spitze der CDU gesehen, 17 Prozent Norbert Röttgen. Bei den CDU-Anhängern stehen 57 Prozent hinter Laschet, bei den CSU-Sympathisa­nten sind es 43 Prozent. Allerdings hätten 46 Prozent der FDP-Anhänger und 54 Prozent der AfD-Anhänger lieber Merz vorne gesehen.

Sowohl Laschet als auch Söder betonten, dass sie die Frage der Kanzlerkan­didatur erst nach Ostern besprechen wollten. „Wir sind jetzt gut beraten, nicht zu früh die Pferde scheu zu machen“, sagte Söder. Er nannte zwei Aspekte. Zum einen komme es darauf an, was die beste Aufstellun­g sei, zum anderen liege das Initiativr­echt bei der CDU.

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