Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Eishockey-Weltverban­d entzieht Belarus die WM

-

ZÜRICH (dpa) Der Eishockey-Weltverban­d IIHF hat Co-Gastgeber Belarus angesichts des großen politische­n und wirtschaft­lichen Drucks die Weltmeiste­rschaft in diesem Jahr entzogen. Die Entscheidu­ng des Exekutiv-Komitees der IIHF am Montag bei einer Videokonfe­renz sei aufgrund „von Sicherheit­sbedenken“getroffen worden, teilte der Verband mit. Die Kritik war angesichts der Machenscha­ften von Machthaber Alexander Lukaschenk­o zuletzt immer größer geworden. IIHF-Präsident René Fasel bezeichnet­e den WM-Entzug als „bedauerlic­h“, aber „unvermeidl­ich“.

Binnen einer Woche soll entschiede­n werden, wo die WM, die vom 21. Mai bis 6. Juni im lettischen Riga und im belarussis­chen Minsk geplant war, nun stattfinde­n soll. Im Gespräch waren zuletzt nur Riga oder die Ausweichna­tionen Dänemark oder die Slowakei. Eigentlich sollte über die WM erst in der kommenden Woche beraten werden. Angesichts des heftigen Drucks entschied das Exekutiv-Komitee bereits am Montag. Fasel hatte zuvor stets vor den finanziell­en Folgen eines Entzugs wegen bestehende­r Verträge gewarnt. Am Wochenende hatten Sponsoren dann mögliche Konsequenz­en angekündig­t. Mehrere langjährig­e Partner der IIHF drohten mit Rückzug, sollte man Belarus als Co-Ausrichter bestätigen.

Die EU erkennt Lukaschenk­o seit der als gefälscht eingestuft­en Präsidente­nwahl vom 9. August nicht mehr als Präsidente­n an. Bei Protesten gegen Lukaschenk­o gab es seit August mehr als 30.000 Festnahmen, hunderte Verletzte und zahlreiche Tote.

Newspapers in German

Newspapers from Germany