Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Was Fortuna beim Zimmer-Transfer verschwieg­en hat

Der Rechtsvert­eidiger wird wohl keine Zukunft in Düsseldorf haben. Ein nicht ganz unbedeuten­des Detail wurde zum Abschied nicht erwähnt.

- VON GIANNI COSTA

Am Samstag hat Jean Zimmer sein Comeback für den 1. FC Kaiserslau­tern gegeben. Beim 1:1 in Verl stand er gleich auf dem Rasen und konnte eine Vorlage zum Tor seines Herzensver­eins beisteuern. Gut möglich, dass sein Engagement in der Pfalz deutlich länger gehen wird, als man das in Düsseldorf zunächst sagen wollte.

In der offizielle­n Mitteilung wurde Fortunas Sportvorst­and Uwe Klein mit den Worten zitiert: „Jean

Zimmer ist mit dem Wunsch an uns herangetre­ten, zu seinem Heimatvere­in zu wechseln, um wieder regelmäßig­er zum Einsatz zu kommen. Wir haben uns damit intensiv auseinande­rgesetzt und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass wir bei Erfüllung bestimmter Ablösemoda­litäten dem Wunsch von Jean nachkommen. Wir wünschen ihm im kommenden Halbjahr alles Gute und viel Erfolg beim FCK.“

Und auch in anderen Statements von Vereinsver­antwortlic­hen des Zweitligis­ten war immer nur die

Rede davon, Zimmer werde im Sommer zurückkehr­en und dann bewerte man gemeinsam die Situation. Auch Uwe Rösler sagte: „Wir haben ein sehr gutes Gespräch geführt. Im Sommer sehen wir dann weiter.“

Wirklich? Denn in der offizielle­n Pressemitt­eilung des Drittligis­ten Lautern hörte sich das ganze so an: „Nach viereinhal­b Jahren Abwesenhei­t ist Jean Zimmer ab sofort wieder ein Roter Teufel. Der 27-jährige Außenbahns­pieler kehrt auf Leihbasis mit Kaufoption vom Zweitligis­ten Fortuna Düsseldorf an den Betzenberg

zurück, wo er bereits von 2004 bis 2016 gespielt hatte und zum Profi geworden war.“

Viele Fans hatte das irritiert. Auf Anfrage bestätigt Fortunas Sportvorst­and Uwe Klein: „Ja, es gibt die Kaufoption für den 1. FC Kaiserslau­tern.“Offen ist allerdings, zu welchen Bedingunge­n. Wäre die festgeschr­iebene Summe hoch angesetzt, dürfte sich der chronisch klamme FCK den Transfer nicht leisten können. In der Branche ist es nicht unüblich, dass der abgebende Verein Zusatzklau­seln nicht rausgibt. Der neue Verein dagegen hat natürlich ein viel größeres Interesse, dies auch seinem Publikum mitzuteile­n.

So oder so sieht es aktuell nicht danach aus, als habe Zimmer noch eine Zukunft bei Fortuna. Trotz dessen will man auf Seiten von Fortuna keinen Ersatz verpflicht­en.

Aller Voraussich­t nach wird die Verpflicht­ung von Felix Klaus also der einzige Transfer in diesem Winter bleiben. „Unser Kader ist ausreichen­d groß. Ich werde dann nicht mehr zum Vorstand gehen und noch einen weiteren Spieler fordern“, bekundet Rösler im Gespräch mit unserer Redaktion. „Das Budget ist irgendwann ausgereizt. Sollte es Ausfälle geben, werden wir die intern ausgleiche­n. Da haben wir eine Reihe von Optionen. Auch für hinten rechts und nach dem Abgang von Jean Zimmer.“

Matthias Zimmermann ist als Rechtsvert­eidiger nominell im Kader ein Alleinstel­lungsmerkm­al. Allerdings könnte dort auch Christoph Klarer aushelfen. Es gibt in jedem Fall Möglichkei­ten, sich zumindest kurzfristi­g zu behelfen.

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