Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Miriam Koch soll Kulturdezernentin werden
Die 54-Jährige gehört zum grünen Spitzenpersonal in Düsseldorf, sie leitet aktuell das Amt für Migration und Integration.
DÜSSELDORF In der Stadtregierung wird es ein neues Gesicht geben: Miriam Koch soll neue Düsseldorfer Kulturdezernentin werden. Die 54-Jährige ist Mitglied der Grünen und gehört zum Spitzenpersonal der Partei in der Landeshauptstadt. Sie ist designierte Nachfolgerin von Hans-Georg Lohe (CDU), der im Februar 2022 nach 16 Jahren im Amt in den Ruhestand tritt. Koch leitet seit Januar 2017 das Amt für Migration und Integration.
Die Dezernenten haben bei der Steuerung der Stadtgeschicke eine wichtige Rolle inne. Ihre Rolle ist der von Ministern ähnlich. Sie sind meist mehreren Ämtern übergeordnet und für große Budgets, meist in dreistelliger Millionenhöhe, zuständig. Die Dezernenten sind Wahlbeamte, sie werden vom Stadtrat auf acht Jahre gewählt.
Die Zusammensetzung der Stadtregierung ist somit von den politischen Machtverhältnissen abhängig. Die neue schwarz-grüne Ratsmehrheit hat unter anderem vereinbart, dass die Grünen das Vorschlagsrecht bei der Neubesetzung des Kulturdezernats haben. Dass Miriam Koch die Favoritin
für die Aufgabe ist, deutet sich im Kooperationsvertrag an. Darin wird festgelegt, dass das Kulturdezernat um die Zuständigkeit für Integration erweitert wird – ein grünes Kernthema und strategisch wichtig, denn 42 Prozent der Düsseldorfer haben einen Migrationshintergrund.
Miriam Koch ist in Hameln geboren und hat zwei Töchter. Sie hat ein Diplom für Bibliothekswesen. 2004 wechselte sie in die Politik, zunächst als Referentin des Grünen-Fraktionsvorsitzenden im niedersächsischen Landtag. 2010 kam sie als Geschäftsführerin der grünen Ratsfraktion nach Düsseldorf.
2014 kandidierte sie als OB-Kandidatin, Kunst und Kultur bildeten den Schwerpunkt ihres Wahlkampfes, vor allem die Förderung der freien Szene und Kultur für die ganze Stadtbevölkerung waren Themen. Die großen Häuser besucht Koch auch, oft ist sie Premierengast im Schauspielhaus, dessen internationalen Ansatz sie schätzt. Im Sommer geht die Kulturamtsleiterin Marianne Schirge in den Ruhestand, bei der Nachfolge dürfte Lohe seine Nachfolgerin bereits einbinden, auch wenn sie erst nach der Sommerpause vom Stadtrat gewählt werden soll.