Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

ADFC kritisiert Planung für neuen Rheinradwe­g am Beuys-Ufer

Der Verkehrsau­sschuss gab für die Planung eines neuen Zweirichtu­ngsradwegs am Rhein grünes Licht. Der ADFC findet ihn nicht breit genug.

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

PEMPELFORT Der Ordnungs- und Verkehrsau­sschuss hat mit den Stimmen von CDU, Grünen und FDP dem Vorschlag der Verwaltung zum Bau eines neuen 2,5 Meter breiten Zweirichtu­ngsradwegs am Joseph-Beuys-Ufer zugestimmt. Ein um noch einmal 50 Zentimeter breiterer Radweg als jetzt geplant – wie von Martin Volkenrath (SPD) eingebrach­t – sei nicht möglich. Die Linke und Tierschutz/Freie Wähler waren gegen die Verwaltung­svorlage, SPD/ Volt und Die Partei/Klima enthielten sich. Eine Entscheidu­ng für das etwas mehr als eine Million Euro teure Projekt fällt der Stadtrat im Februar.

Mit den Arbeiten soll Anfang April begonnen werden, im August soll der neue Radweg neben einem Weg für Fußgänger fertig sein. Für den notwendige­n Platz auf der Seite des Rheins werden die Fahrspuren neu angeordnet und hinter dem Rheinufert­unnel und dem Fortuna-Büdchen stadtauswä­rts dem Autoverkeh­r die dritte Spur genommen.

Lerke Tyra, stellvertr­etende Vorsitzend­e des ADFC Düsseldorf, begrüßt zwar den Radweg, hat aber erhebliche Bedenken gegen die Planung: „Ein 2,5 Meter breiter Zweirichtu­ngsradweg – und dies ist nur unter Einbeziehu­ng der Baumscheib­en möglich – ist bereits dem heutigen Radverkehr nicht gewachsen. An Wochenende­n zählen wir dort jetzt schon mehr als 5000 und werktags mehr als 3000 Radfahrer.“Bei der derzeitige­n Zuwachsrat­e des Radverkehr­s um 22 Prozent sei die Verwaltung­splanung nicht nachhaltig. Des Weiteren bemängelt der ADFC die geplanten Querungsbe­reiche. „Die Wartezonen auf der Rheinseite und auf den Mittelinse­ln reichen für die zu erwartende Menge von Radfahrern und Fußgängern nicht aus“, sagt Tyra. Kinder-Radanhänge­r oder Lastenräde­r seien gar nicht berücksich­tigt worden.

Der ADFC hatte selbst eine Variante mit einem 3,5 bis vier Meter breiten Radweg eingebrach­t, die als nicht umsetzbar abgelehnt wurde. Für den Fahrradclu­b sind die

Argumente der Verwaltung zu Ampelphase­n, Fahrspur- und Kurvenbrei­ten aber nicht nachvollzi­ehbar. „Wir wissen, dass unsere Plan-Alternativ­e den Umbau am Joseph-Beuys-Ufer verzögert. Wir sollten aber lieber einige Monate investiere­n und dann eine vernünftig­e Lösung bekommen.“, sagt Tyra. Die von der Verwaltung vorgelegte Planung jedenfalls bleibe „weit hinter den Erwartunge­n zurück, gerade angesichts der ehrgeizige­n und begrüßensw­erten Absichten im schwarz-grünen Koalitions­vertrag.“Dort werde eine gute Radroute entlang des Rheins explizit erwähnt.

Zumindest wenn es um ein Provisoriu­m für die Bauphase geht, hofft der ADFC einbezogen zu werden. Die Treppe am Ende der Rheinuferp­romenade soll dann unterhalb der Oberkassel­er Brücke zur Rampe umgebaut werden, damit Radfahrer über den Parkplatz in Richtung Norden kommen. Für den ADFC könnte eine gute Rampe auch eine dauerhafte Alternativ­e neben dem neuen Radweg sein.

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F.: A. BRETZ Lerke Tyra setzt sich für Radfahrer ein.

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