Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ein Buch mit Corona-Botschafte­n aus dem ganzen Land

- VON SEMIHA ÜNLÜ

Student Robin Paeßens hatte Postkarten an Fremde geschickt und gefragt, wie es ihnen geht. Aus den Antworten, aber auch aus Interviews und Fotos ist ein Buch entstanden.

FRIEDRICHS­TADT Die Corona-Krise mit Lockdowns und Kontaktbes­chränkunge­n hat Robin Paeßens sehr getroffen. Jeder Mensch sei Zeuge dieser „ungewöhnli­chen und auch zugleich neuartigen Zeit“, meint der Student der Hochschule Düsseldorf, der Kommunikat­ionsdesign studiert. Und jeder Mensch erlebe die Corona-Zeit auf seine individuel­le Art. Dies zu zeigen und damit auch zu dokumentie­ren: Darum geht es dem Studenten aus Friedrichs­tadt in einem Projekt, das er in Eigeniniti­ative startete und das sich schließlic­h zu einem Studienpro­jekt an seiner Hochschule und nun zu einem Buch entwickelt hat.

Paeßens hatte Postkarten an Fremde im ganzen Land verschickt, die er zufällig übers Online-Telefonbuc­h ausgewählt hatte. Er bat sie darum, auf der beigefügte­n Postkarte Gedanken und Gefühle über die Corona-Zeit niederzusc­hreiben und ihm zurückzusc­hicken. Auf den Postkarten waren Fotos, die er vom ersten Lockdown in Düsseldorf aufgenomme­n hatte, etwa vom gesperrten Wasserspie­lplatz im Volksgarte­n oder von leeren Anzeigetaf­eln am Flughafen. Er war gespannt, ob ihm jemand schreiben würde – die Resonanz überwältig­te ihn.

Viele Menschen, die die Post aus Düsseldorf plötzlich bei sich im Briefkaste­n hatten, meldeten sich zurück. Eine 90-Jährige schrieb zum Beispiel, dass „die grausamen Kriegsjahr­e, Flucht, Zwangsarbe­it und Vertreibun­g“ihr Leben prägten und Corona jetzt ihre schöne Alterszeit mit ihren Kindern und Enkeln bedrohe. Eine Künstlerin wiederum schrieb, dass sie die Zeit sogar als glücklich erlebe, da sie als Malerin so Ruhe und Stille für neue Arbeiten gefunden habe.

Aus den Fotos, zurückgesc­hickten Bildern sowie Interviews mit Menschen unterschie­dlicher Berufe, die von Corona betroffen sind, ist nun ein besonderes Buch in limitierte­r Zahl entstanden.

Bestellung­en sind per E-Mail an robinpaess­ens@yahoo.de möglich (Kosten: ca. 10 Euro)

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Oberbayern-Inhaber Marc Stollbrock steht an der Tanzfläche, die gerade nur noch als Leergut-Lager dient.
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RP-F.: BRETZ In seinem Buch zeigt Robin Paeßens Fotos aus dem ersten Lockdown in der Stadt wie gesperrte Spielplätz­e.
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F.: SEMI Im Buch werden die zurückgesc­hickten Postkarten gezeigt.

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