Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

5:1 in Köln: DEG zerlegt die Haie

Die Düsseldorf­er zeigen im 229. Duell mit dem alten Rivalen ein fast perfektes Spiel.

- VON BERND SCHWICKERA­TH

Ob Jerome Flaake in seiner Kindheit besonders viel Baseball gespielt hat, ist nicht bekannt. Aber dass er ein außergewöh­nliches Talent besitzt, schnell fliegende Gegenständ­e mit einem Stock zu treffen, das ist mittlerwei­le kein Geheimnis mehr. Vor knapp zwei Wochen drosch der DEG-Stürmer im Spiel gegen die Eisbären Berlin einen Puck aus der Luft zum 1:3 ins Tor und leitete so die Wende zum 5:4-Sieg ein. Am Montag dieser Woche entschied er mit einem ähnlichen Kunststück zum 3:1 das Heimspiel gegen Iserlohn. Und weil das anscheinen­d noch nicht reichte, beförderte er auch am Donnerstag­abend in Köln einen Puck aus der Luft ins Tor. Diesmal zum 1:0 nach nicht mal einer Minute, am Ende siegte die DEG mit 5:1 (2:0, 2:0, 1:1) und sprang dadurch auf Rang drei der Nordgruppe der Deutschen Eishockey Liga (DEL).

Entspreche­nd gut gelaunt war Harold Kreis hinterher: „Die Mannschaft hat Wechsel für Wechsel fast über 60 Minuten eine sehr starke und intensive Leistung gezeigt“, sagte der DEG-Trainer, dessen Team nicht nur den fünften Sieg in Folge einfuhr, sondern auch das fünfte Derby dieser besonderen DEL-Saison gewann, in der zunächst vor allem gegen die Teams aus der Region gespielt wird, um Reisekoste­n und Infektions­risiko zu senken.In Köln hatte die DEG bereits am ersten Spieltag gewonnen, Mitte Dezember war das. Aber die Laune war danach durchwachs­en, hatten die Düsseldorf­er doch kurz vor Schluss einen Zwei-Tore-Vorsprung aus der Hand gegeben und erst nach Penaltysch­ießen gewonnen. Diesmal, im 229. Duell mit den Haien, ließen die Gäste nichts anbrennen. Von der ersten Minute an zeigten sie, wer hier mit dem Rückenwind von vier Siegen in Folge aufs Eis gegangen war.

Nur 59 Sekunden benötigte Flaake für das 1:0. Und auch danach war die DEG das bessere Team, ließ sich so gut nie in das eigene Verteidigu­ngsdrittel drängen und spielte schnell und gradlinig nach vorn. Kurz vor Ende des ersten Abschnitts traf Mathias From mit einem trockenen Handgelenk­schuss zum 2:0. Und als es wieder losging, war erneut Flaake zur Stelle, erzielte nach einem starken Pass von Alexander Ehl sein fünftes Saisontor. Mitte des zweiten Drittels war das Spiel dann auch schon entschiede­n, als Kyle Cumiskey sein erstes Tor im DEG-Trikot bejubeln durfte.

Da gingen die Köpfe der Kölner nicht zum ersten Mal in diesen Tagen nach unten. Schon zuvor hatten sie fünf Niederlage­n in Folge kassiert, das ewige Duell mit der DEG sollte die Wende bringen. Doch stattdesse­n ist die Laune am Dom jetzt erst recht im Keller.

Auch im dritten Drittel hatte die DEG diverse Chancen, hätte locker auf 5:0 stellen können. Stattdesse­n verkürzte Moritz Müller in Überzahl auf 1:4. Doch die Aufholjagd leitete das nicht ein. Dafür war Köln zu schwach und Düsseldorf zu stark. Alexander Ehl traf noch zum 1:5. Und als wäre die Laune auf der DEG-Bank nicht schon gut genug gewesen, durfte sich Torhüter Mirko Pantkowski noch mal mit einer Glanzparad­e auszeichne­n. Das i-Tüpfelchen auf einen gelungenen DEG-Abend in Köln.

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