Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Gisdol nennt Kölns Lage gefährlich

Die Domstäder verlieren 1:2 in Berlin und sind wieder mitten im Abstiegsst­rudel.

-

BERLIN (dpa) Die Glückwünsc­he zum Klassenerh­alt schlug Union-Trainer Urs Fischer auch dieses Mal noch aus, und sogar sein prominente­ster Spieler wollte von einer neuen, unbekannte­n Herausford­erung nichts wissen. „Europa League hätte ich Bock drauf, Europa Conference League habe ich irgendwie keinen Bock drauf“, sagte Stürmer Max Kruse nach einem 2:1-Sieg gegen den 1. FC Köln, der den Berliner Bundesligi­sten mit 38 Punkten näher heran brachte an den neuen, quasi drittklass­igen Europacup-Wettbewerb. „Ich weiß nicht mal, was das ist“, ergänzte Torschütze Kruse. Zur Aufklärung: Bereits der derzeitig erreichte Platz sieben könnte den 1. FC Union nach dem zweiten Jahr im deutschen Fußball-Oberhaus in die Premieren-Spielzeit der Conference League befördern.

Chefcoach Fischer war „besonders stolz“, dass sein Team am 25. Spieltag die Partie drehen konnte. Denn Kölns Ondrej Duda (45.+2) hatte die Gäste mit einem verwandelt­en Foulelfmet­er in Führung gebracht. Kruse nutzte einen Handelfmet­er (48.) zum Ausgleich und zu seinem achten Saisontor. Schließlic­h sorgte Union-Kapitän Trimmel (67.) für die Entscheidu­ng in diesem Spiel.

Beim 1. FC Köln ist die Stimmungsl­age nach der fünften sieglosen Partie eine ganz andere. „Natürlich ist die Situation gefährlich“, bemerkte FC-Trainer Markus Gisdol. Die direkte Konkurrenz aus

Augsburg und Mainz gewann, es wird immer enger im Tabellenke­ller. „Wir dürfen uns nicht treiben lassen von den Ergebnisse­n der anderen und skurrile Ideen entwickeln, auch wenn es ein Stück weit verleitet, nervös zu werden“, sagte Gisdol trotz weiter magerer 22 Zähler: „Dass die anderen punkten würden, war klar. Dass es bis zuletzt ein harter Kampf sein wird, war auch klar.“

Noch sieht Horst Heldt keinen akuten personelle­n Handlungsb­edarf. „Natürlich sitzt der Trainer gegen Dortmund auf der Bank“, antwortete der FC-Sportchef am Sonntag auf Fragen nach der nahen Zukunft von Gisdol. Heldt hofft, dass dem Tabellen-14. am kommenden Samstag ein ähnlicher Coup wie im Hinspiel gelingt, als mit einem 2:1 beim BVB eine zwischenze­itliche Trendwende eingeleite­t werden konnte. Eine Jobgaranti­e für Gisdol bis zum Saisonende wollte er jedoch nicht ausspreche­n: „Es ist immer wichtig, alles zu überprüfen und zu hinterfrag­en. Das bleibt immer ein Thema.“

 ?? FOTO: DPA ?? Unions Robert Andrich (l) gegen Kölns Max Meyer.
FOTO: DPA Unions Robert Andrich (l) gegen Kölns Max Meyer.

Newspapers in German

Newspapers from Germany