Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Druck allein genügt nicht für den Aufstieg

- VON BERND JOLITZ

uf den ersten Blick scheint die Sache klar zu sein: Wer

Letzten Würzburger Kickers verliert und beim Vorletzten SV Sandhausen 0:0 spielt, der hat auch nicht verdient, in die Bundesliga aufzusteig­en. Doch so richtig dieser Satz unterm Strich natürlich ist, so gibt es doch einen Haken bei dieser Schlussfol­gerung: Die beiden Spiele, in denen fünf Punkte auf der Strecke blieben, kann man so gut wie gar nicht miteinande­r vergleiche­n. Sicher, für die Ergebnisse gilt, dass beide für einen selbsterna­nnten Aufstiegsk­andidaten zu wenig sind. Und daran gibt es auch nichts herumzudis­kutieren. Aber während Fortuna in Würzburg phasenweis­e wie gelähmt wirkte und nach der Pause in sich zusammenfi­el, nahm sie ihr Herz am Samstag in der Kurpfalz in die Hand und stürmte von der ersten Minute an nach vorn.

Tatsächlic­h brachte der enorme Druck, den die Elf von Trainer Uwe Rösler vor allem in den ersten 60 Minuten entwickelt­e, eine große Überlegenh­eit. Er brachte sogar auch eine ganze Reihe von Torchancen, allein: Der Ball fand nicht den Weg über die Torlinie. Und das hatte, so ehrlich muss man sein, beileibe nicht nur mit Pech zu tun. Es bleibt ein Rätsel, warum eine nominell so stark besetzte Düsseldorf­er Offensive oft so wenig Durchschla­gskraft entwickelt. Rouwen Hennings ackerte zwar für zwei, kam aber in keine Abschlusss­ituation. Kenan Karaman vergab die beste Chance des Spiels und agierte insgesamt unglücklic­h. Und Dawid Kownacki war fleißig, doch war ihm anzumerken, dass er im Zentrum besser aufgehoben ist als auf dem Flügel. Fortuna war einfach nicht gefährlich, nicht abschlusss­tark genug. Nicht für die Partie in Sandhausen und sehr wahrschein­lich auch nicht für den Aufstieg. Diese bittere Schlussfol­gerung muss man jetzt wohl ziehen.

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