Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

DEG gegen Haie im Krisenderb­y

Nach dem 1:8 in Berlin steht Düsseldorf auf dem vorletzten Platz. Nun kommt Köln.

- VON BERND SCHWICKERA­TH

Niki Mondt bezeichnet sich gern als „überkritis­ch“. Selbst nach Siegen der Düsseldorf­er EG in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ist nie alles gut, im Gegenzug ist nach Niederlage­n aber auch selten alles schlecht. Anders sah das am Samstagabe­nd aus. Nach dem über weitere Strecken unterirdis­chen Auftritt beim 1:8 bei den Eisbären Berlin stand auch dem DEG-Manager nicht mehr der Sinn nach Differenzi­erung. „Ganz schlimmer Tag, wir haben ab dem ersten Gegentor total den Faden verloren und nichts mehr gemacht, was wir machen sollten“, sagte Mondt. Gab es denn gar nichts Positives, was man aus dem Spiel ziehen kann? „Nein, überhaupt nichts, das war von Anfang bis Ende nicht gut.“

Übertriebe­n hatte Mondt in keiner Weise. Lediglich zu Beginn sah die DEG für ein paar Minuten konkurrenz­fähig aus, doch nach dem Fehler

von Torhüter Hendrik Hane zum 1:0 „standen wir auf den Fersen, wir haben jegliches Selbstvert­rauen und jeden Spielwitz verloren“, so Trainer Harold Kreis. Fortan kam die DEG nicht mehr in die Zweikämpfe, ließ den Tabellenfü­hrer in allen drei Zonen weitgehend unbehellig­t.

Schon zur ersten Pause stand es 3:0. Und auch wenn der Start ins zweite Drittel wieder recht ordentlich aussah: Nach dem nächsten Fehler – diesmal von Verteidige­r Nicholas Jensen – und dem anschließe­nden 4:0 war wieder alles vorbei. Mit dem 7:0 nach 40 Minuten war die DEG gut bedient. Auch das letzte Drittel, in dem die Berliner den Fuß vom Gas nahmen und Alexander Ehl zumindest ein DEG-Tor erzielte, konnte die Laune nicht mehr ändern.

Die ist bereits seit Wochen nicht mehr die beste. Die Pleite in Berlin war schon die fünfte in Folge – und die zehnte aus den vergangene­n 13 Spielen. Weil es überall hapert: Die

Stürmer treffen das Tor nicht mehr, im Aufbau gibt es immer größere Schwierigk­eiten, und in der Defensive, vor allem in Unterzahl, ist nun auch der Wurm drin. Keine einfache Situation für die beiden jungen Torhüter, die meist das ausbaden müssen, was ihre erfahrenen Vorderleut­e falsch machen – und ebenfalls nicht immer sattelfest wirken.

Mittlerwei­le ist die DEG auf den vorletzten Platz der DEL-Nordgruppe abgerutsch­t. Und bald geht es auch noch gegen die Teams aus der stärkeren Südgruppe. Vorher steht nur noch ein Spiel aus – am Montag (20.30 Uhr) gegen die Kölner Haie. Und weil der alte Rivale ebenfalls durchhängt, wird die 231. Auflage des Duells zum Krisenderb­y. Ein Sieg ist für beide Seiten Pflicht. Es geht darum, einen direkten Konkurrent­en auf Abstand zu halten und näher an die Play-off-Plätze zu rücken. Sonst droht schon nach vier Monaten das Ende der erst im Dezember gestartete­n Saison.

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