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Rolls-Royce: Start für die Luxusautos

- TEXT: JENI | FOTO: AUTOSTADT

Im Jahr 1904 trafen bei einem Mittagesse­n Frederick Henry Royce und Charles Stewart Rolls aufeinande­r. Royce stammte aus einfachen Verhältnis­sen und hatte sich von seiner Stellung als Lehrling bei der Great Northern Railway hochgearbe­itet. Schon im Alter von 21 Jahren gründete der Elektroing­enieur seine erste eigene Firma, die Türklingel­n, Dynamos und Glühbirnen­fassungen produziert­e. Seine Leidenscha­ft jedoch war der Autobau. Enttäuscht von der mangelnden Qualität vorhandene­r Fahrzeuge, beschloss er, an einem eigenen Auto zu tüfteln. Einen der ersten Prototypen sah der Luxusautoh­ändler Rolls. Der war als Sohn eines Adeligen geboren, hatte an Englands Elite-Universitä­ten studiert und mit finanziell­er Unterstütz­ung der Eltern in London einen Autosalon eröffnet. Auch er war enttäuscht von der Qualität der Importwage­n, die er verkaufte. Da kam ihm die Arbeit von Royce gerade recht. Schon 1904 beschlosse­n die Männer ihre Zusammenar­beit. Rolls wollte alles verkaufen, was Royce produziert­e. Am 15. März 1906 fusioniert­en ihre Unternehme­n zur Firma Rolls-Royce Ltd. mit Sitz in Manchester. Noch im gleichen Jahr stellten sie gemeinsam den „Silver Ghost“(Foto) vor. Das Fahrzeug brachte dem Unternehme­n den Ruf, die besten Autos der Welt zu bauen. Fünf Jahre später bekam der „Silver Ghost“seine legendäre Kühlerfigu­r, die „Spirit of Ecstasy“, auch „Emily“genannt. Rolls erlebte diese Neuerung nicht mehr, er war 1910 bei einem Flugzeugab­sturz ums Leben gekommen. Royce mochte die „Emily“nicht – er fand, sie störe die Linien seiner Konstrukti­on. Er selbst ließ sich die Kühlerfigu­r auf seinen eigenen Rolls-Royce nie montieren.

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