Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Der Corona-Inzidenzwert des RKI für Krefeld steigt auf 100,7 an
Der Krisenstab unter Leitung von Oberbürgermeister Frank Meyer wird am Freitag die neue Entwicklung thematisieren und weitere Schritte besprechen.
Die Politik will in Krefeld durch kommunales Handeln zur Milderung der wirtschaftlichen pandemischen Folgen für Handel, Gewerbe, Gastronomie und Industrie beitragen. Einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag haben die Fraktionen von CDU, SPD, Grüne, und FDP sowie die Ratsgruppen der Linken und UWG/WUZ sowie Vertreter von „Die Partei“und „wir Krefeld“für die jüngste Ratssitzung erstellt. Unter anderem wird geprüft, vor Ort für die betroffenen Geschäftsbereiche Bußgeldeinnahmen aus Verstößen gegen die jeweils gültigen Corona-Schutzverordnungen einzusetzen. Bereits im Dezember hatte sich die CDU für eine Aussetzung der Gebühren für die Außengastrononie eingesetzt.
Mit den neuen Corona-Fällen vom Donnerstag steigt die Sieben-Tage-Inzidenz für Krefeld deutlich an: Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen gibt das Robert-Koch-Institut (RKI) aktuell für Krefeld mit 100,7 an. Am Vortag hatte dieser Wert bei 86,2 gelegen. Damit liegt der Inzidenzwert jetzt für Krefeld über der 100er-Marke. Der Krisenstab unter Leitung von Oberbürgermeister Frank Meyer wird am Freitagmorgen die neue Entwicklung thematisieren und weitere Schritte besprechen.
Die Gesamtzahl bestätigter Corona-Fälle ist mit Stand vom Donnerstag, 18. März (0 Uhr), um 67 auf 7.729 angestiegen. Aktuell infiziert sind 320 Personen, am Vortag waren es 253 Personen. Genesen sind inzwischen 7.270 Personen, gegenüber dem Vortag gibt es hier keine Änderung. 139 Personen sind bisher im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verstorben.
In den Krankenhäusern liegen nach einer Corona-Infektion aktuell 20 Personen aus Krefeld, von ihnen vier auf der Intensivstation, zwei dieser Patienten werden beatmet. In eine Quarantäne haben sich, freiwillig oder behördlich angeordnet, bisher 25.125 Personen begeben. Bisher wurden 43.613 Erstabstriche vorgenommen, 237 davon sind offen.
Aus dem Bereich Schulen und Kindertageseinrichtungen (Kitas) gibt es mehrere neue Meldungen: In den Kitas gibt es jeweils einen neuen
Fall aus der Kita Remscheider Straße, zwei neue Fälle in einer Gruppe aus der Kita Geldernsche Straße. Ferner gibt es in der Johansenschule zwei weitere Fälle in verschiedenen Klassen, außerdem einen Infektionsfall aus der Gesamtschule Oppum.
Nach wachsendem Druck aus einigen Städten und Kreisen schließt das Land NRW Schulschließungen in Ausnahmefällen als letzten Schritt nicht aus. Es gelte aber ein geordnetes Verfahren einzuhalten, wenn Kommunen weitere Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung ergreifen wollten, die auch Schulen umfassten, sagt Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). In dem jüngsten Erlass des Landes heißt es: „Schulschließungen können eingebettet in ein Gesamtkonzept einen Beitrag zum Infektionsschutz vor Ort darstellen.“Sie dürften aber „nur das letzte und nicht das erste und alleinige Mittel der Wahl sein.“
Gebauer stellte zudem klar: Es müsse über einige Tage hinweg eine Wocheninzidenz von über 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen geben. Erst dann sei ein Antrag auf „Schließung einzelner Schulen oder tatsächlich aller Schulen“möglich.
Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) in Krefeld hat wegen Verstößen gegen die Coronaschutzverordnung am Mittwoch 20 Bußgeldverfahren eingeleitet. In neun Fällen trugen Personen an Haltestellen keine Maske und müssen jetzt ein Bußgeld in Höhe von jeweils 150 Euro zahlen. In acht Fällen standen Personen ohne Maske an der Haltestelle Rheinstraße, in einem Fall an der Rheinstraße. Neun Bußgelder gab es wegen Verstößen gegen die Maskenpflicht in hochfrequentierten Fußgängerbereichen, sie werden mit einem Bußgeld von jeweils 50 Euro geahndet. Zwei der durch den KOD angesprochenen Personen machten zunächst falsche Angaben zu ihren Personalien. Nach Abgleich mit den Meldedaten wurden die richtigen Identitäten ermitteln. Beide Personen müssen jetzt zusätzlich ein Bußgeld von jeweils 100 Euro wegen Angabe falscher Personalien zahlen.
Die Verwaltung hat gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz inzwischen die ersten 19 Bundeswehrsoldaten verabschiedet, die in den vergangenen drei Wochen die Aufgabe der Corona-Testungen in den Heimen bei Personal und Besuchern übernommen hatten. Mehrere tausend Tests haben die Soldaten in dieser Zeit vorgenommen und damit einen großen Beitrag zur Sicherheit in den Krefelder Heimen während dieser schwierigen Phase der Corona-Pandemie geleistet. Stadtdirektor Markus Schön dankte den Frauen und Männern der Truppe für ihre Arbeit: „Testen ist ein entscheidender Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie.“