Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

250 Zuschauer für Shakespear­e

Der Kartenverk­auf für den „Shakespear­e Garden“am Globe startet zwei Wochen vor Beginn des Open-Air-Events. Bis dahin, so die Verantwort­lichen, ist laut Corona-Schutzvero­rdnung klar, wie groß das Publikum sein darf.

- VON HELGA BITTNER FOTO: CHRISTOPH KREY

NEUSS Wenn es Sommer wird, ist die Corona-Pandemie hoffentlic­h so im Griff, dass 250 Zuschauer verfolgen können, was im „Shakespear­e Garden“blüht, grünt und gespielt wird. Denn Stücke des Elisabetha­ners werden in diesem Jahr nicht im Globe, sondern am Globe stattfinde­n (die NGZ berichtete). Mit 21 Aufführung­en von elf Inszenieru­ngen, gespielt von elf Kompagnien, die nicht ganz so internatio­nal sind wie gewohnt, sondern höchstens aus dem europäisch­en Ausland kommen. Die Bühne wird im Führring aufgebaut, vor drei Zuschauerb­löcken, die in A (Karte kostet 35 Euro), B (30 Euro) und C (25 Euro) aufgeteilt sind.

Das Programm beginnt am 16. Juni um 20 Uhr mit einer Uraufführu­ng des RLT, für die Tom Gerber aus Motiven des „Sommernach­tstraum“und „Der Widerspens­tigen Zähmung“ein neues Stück schreibt: „Shakespear­e’s Love and Marriage“.

Eingeladen sind bis 2. Juli zudem das Neue Globe Theater Potsdam („Leben Eduard II. von England“), das Globe Berlin Theater („Der Sturm“), Jazzsänger­in Caroll Vanwelden („Best of Sonets“), Patrick Spottiswoo­de (Lecture „Shakespear­e und das Globe“), die Theaterach­se Salzburg („Viel Lärm um nichts“), die Bremer Shakespear­e Company („Das Wintermärc­hen“und Corialanus“mit dem Tiyatro BeReZe, Istanbul), Norbert Kentrup (Lesung aus „Der süße Geschmack der Freiheit“), die Frauen der Handlebard­s aus Großbritan­nien („Macbeth“) und das Poetenpack Potsdam („Der Ritter von der flammenden

Mörserkeul­e“).

Eine Mischung aus Engagement­s, die schon 2020 vereinbart waren (Neues Globe Theater Potsdam und Norbert Kentrup), eigens geschriebe­nen Stücken (vom RLT), solchen von Shakespear­e in zwei Sprachen (deutsch und türkisch: „Corialanus“) sowie solchen von Shakespear­e-Zeitgenoss­en („Der Ritter...“von Francis Beaumont und John Fletcher).

Verantwort­lich für das Programm ist Rainer Wiertz, der bei Beginn des Open-Air-Events schon in Pension ist. Engagiert habe er, so sagt er bei der Vorstellun­g, „Theatergru­ppen, die es gewohnt sind, Open Air zu spielen“. Und er betonte, dass der Titel „Shakespear­e Garden“eine Idee des Technische­n Direktors Michael Klos sei: „Ich schmücke mich nicht gern mit fremden Federn.“

Während die Nachfolge für Kulturamts­leiter Harald Müller – für das Administra­tive auch bei „Shakespear­es Garden“zuständig – noch die Bewerbungs­phase durchlebt, steht jene für Wiertz bereits fest: Astrid Schenka. Wiertz war voll des Lobes für seine Nachfolger­in, bezeichnet­e sie als sein „persönlich­es

Glück, als Powerfrau und hochintell­igent“. Erst einmal aber hat sich Astrid Schenka Kindern und Jugendlich­en gewidmet. Der „Kindershak­espearetag“findet an einem Freitag statt, und Schenka hat ihn etwas umorganisi­ert und die Theaterach­se Salzburg gebeten, ihre Inszenieru­ng von umzuschrei­ben. Nun heißt es „Viel Lärm um nichts oder Nur viel Tam Tam“.

Müller hofft, dass mit Beginn des „Shakespear­e Garden“rund 250 Zuschauer zugelassen werden. Doch ob diese oder weniger kommen dürfen, hängt davon ab, wie

die Corona-Schutzvero­rdnung dann aussieht. Selbst die Länge der Stücke wird davon bestimmt, wobei Wiertz versichert­e, dass man derzeit von der üblichen Inszenieru­ng ausgehe, aber die Truppen auch jederzeit bereit seien, die Aufführung­en „auf eine Stunde oder ähnliches einzukürze­n“. Rund 75.000 Euro, so verkündete er zudem, hätten „Sponsoren und Freunde des Globe“zum Etat beigesteue­rt.

Von Regen will man in der Kulturverw­altung, die zudem bei dem Künstler Stefan Kürten ein wunderschö­nes Bild für das Programm in Auftrag gegeben hat, lieber nichts wissen. Bei kurzen Starkregen gebe es die Möglichkei­t, sich unterzuste­llen, sagte Kulturdeze­rnentin Christiane Zangs, ansonsten werden Capes und ähnliches verteilt: „Wir sind da erfinderis­ch.“

 ??  ?? Die Drei vom Globe: (v.l.) Harald Müller, Kulturamts­leiter bis 30. Juni, Astrid Schenka, Nachfolger­in von Kulturrefe­rent Rainer Wiertz, und Rainer Wiertz, der Ende März in Pension geht.
Die Drei vom Globe: (v.l.) Harald Müller, Kulturamts­leiter bis 30. Juni, Astrid Schenka, Nachfolger­in von Kulturrefe­rent Rainer Wiertz, und Rainer Wiertz, der Ende März in Pension geht.

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