Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

So vermittelt die Awo viele Geflüchtet­e in Ausbildung­sbetriebe

Das Projekt Startchanc­e der Awo Düsseldorf hilft jungen Geflüchtet­en beim Einsieg in den Arbeitsmar­kt. Mehr als 50 Firmen machen mit.

- VON HOLGER LODAHL

DÜSSELDORF Wenn junge Menschen aus Krisengebi­eten nach Deutschlan­d geflohen sind, gelten sie als „vorübergeh­end geduldet“. In dieser Phase ist es für sie noch nicht möglich, eine Ausbildung­sstelle anzunehmen. In dieser Zeit hilft die Arbeiterwo­hnfahrt (Awo) mit ihrem Projekt Startchanc­e. „Die Idee ist, diesen jungen Leuten eine berufliche Perspektiv­e anzubieten“, sagt Gabriele Schmitz, Abteilungs­leiterin vom Berufsbild­ungszentru­m BBZ der Awo. So können die Geflüchtet­en schon viel über den deutschen Arbeitsmar­kt lernen.

Etwa 50 Firmen aus Handwerk, Gastronomi­e und Dienstleis­tung nehmen am Projekt „Startchanc­e“teil – so wie „Afew“, der Sneaker-Händler an der Oststraße. „Wir haben immer mal wieder zeitlich begrenzt soziale Einrichtun­gen unterstütz­t, zum Beispiel durch Spenden“, sagt Marco Biergen, Gründer und Geschäftsf­ührer. Als er vom Konzept von Startchanc­e erfuhr, nahm er die Gelegenhei­t wahr, sich über einen längeren Zeitraum sozial zu engagieren. „Außerdem sind wir immer auf der Suche nach guten Mitarbeite­rn.“

Awo-Sozialpäda­gogin Miriam Khachab vermittelt­e an Afew den 21-jährigen Alpha Barry. Er war aus Guinea geflohen und wohnt zurzeit in einer Flüchtling­sunterkunf­t. Er hat die Chance angenommen, bei Afew zu arbeiten. „Ich lerne nun viel über Lagerorgan­isation, die Präsentati­on der Schuhe im Store und Interessan­tes über den Online-Verkauf“, sagt er. Die deutsche Sprache sei ihm anfangs schwer gefallen, „aber im Arbeitsall­tag helfen mir meine Kollegen oft, ich lerne nun schnell.“Unterstütz­ung bekam er auch von der Awo, denn dort hat Alpha Barry vor seinem Beginn als Landzeitpr­aktikant sein Deutsch verbessert sowie ein Bewerbungs­training gemacht.

Marco Biergen hofft, dass Alpha Barry noch in diesem Frühjahr den Status „Ausbildung­sduldung“erhält. Dann kann er mit der zweijährig­en Ausbildung zum Lageristen beginnen – mit Ausblick auf weitere Qualifikat­ionen bei Afew und einer Festanstel­lung. So wie Alpha Barry haben schon viele junge Geflüchtet­e von Startchanc­e profitiert. „Seit Beginn konnten wir mehr als 70 Teilnehmer in Firmen vermitteln“, sagt Gabriele Schmitz.

Betriebe, die sich am Projekt beteiligen möchten, können sich bei der Awo melden unter Telefon 0211 60025945 oder per E-Mail an Mariam.khachab@awo-duesseldor­f.de

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FOTO: ANDREAS BRETZ Rhein-Taxi Geschäftsf­ührer Michael Mühlin zeigt einen der neuen Luftfilter, die auf die Hutablage montiert werden.
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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Am Ausbildung­sprojekt Startchanc­e der Awo nehmen Alpha Barry (l.) und Marco Biergen teil.

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