Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Paten für Meerbusche­r Blühstreif­en gesucht

Bereits im dritten Jahr können Meerbusche­r Bürger Sponsor für eine Parzelle werden. Viele sind seit Beginn dabei. Die Aussaat beginnt im April.

- VON VERENA BRETZ

MEERBUSCH Klatschmoh­n, Wiesenmarg­erite, Kornblume und andere Wildblumen­arten sollen auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Feldränder in Meerbusch verschöner­n. Die Aktion Blühstreif­en geht in ihr drittes Jahr. In den Monaten April und Mai soll die Aussaat beginnen, noch bis etwa Mitte April können sich Bürger melden, die eine Patenschaf­t für einen solchen Blühstreif­en übernehmen möchten. „Wenn wir die bislang vergebene Fläche bis dahin noch verdoppeln könnten, wäre das ein Traum“, sagt Bernhard Leuchten, stellvertr­etender Hegeringle­iter und Organisato­r der Aktion.

Für eine Blühstreif­enfläche von insgesamt rund 20.000 Quadratmet­ern haben sich in diesem Jahr schon Paten gefunden. Viele von ihnen sind „Wiederholu­ngstäter“, die schon seit Beginn der Aktion im Jahr 2019 Patenschaf­ten übernehmen. „Aber aus den Stadtteile­n Büderich und Osterath bekommen wir verstärkt Nachfragen nach neuen Patenschaf­ten“, berichtet Leuchten. Deshalb haben sich die Organisato­ren bemüht, neue Flächen in den begehrten Stadtteile­n zur Verfügung

zu stellen. Leuchten: „Das ist uns auch meist gelungen. Dennoch kann es sein, dass der ein oder andere Pate in den Nachbarort radeln muss, um seinen Blühstreif­en zu besuchen.“Diese kennzeichn­et der Hegering Meerbusch mit Unterstütz­ung der Stadt Meerbusch: Auf den runden Schildern sind die Namen der Paten vermerkt.

In diesem Jahr ist ein Landwirt aus Büderich neu hinzugekom­men. Damit beteiligen sich nun 15 Landwirte aus den Ortsteilen Büderich, Nierst, Langst-Kierst, Ilverich, Lank, Osterath und Strümp an der Blühstreif­enaktion. Sie geben mit ihrer Teilnahme das Verspreche­n ab, die vergebene Patenfläch­e auf eigene Kosten zu verdoppeln. Das Prinzip: Engagierte Bürger – im vergangene­n Jahr waren es mehr als 200 – übernehmen für 50 Cent die einjährige Patenschaf­t für einen Quadratmet­er Blühstreif­en. Ortsansäss­ige Landwirte verdoppeln ihrerseits die gesponsert­e Fläche, stellen diese zur Verfügung, bearbeiten sie und säen ein. Leuchten: „Natürlich ohne Dünger und Spritzmitt­el.“

Nach der Einsaat entscheide­t dann die Natur im Zusammensp­iel von Bodenquali­tät, Sonne und Regen über das Ergebnis. „Dabei gibt es auch ungewollte Überraschu­ngen“, erzählt Bernhard Leuchten. So hätten einige Meerbusche­r im vergangene­n Sommer eine doch recht reduzierte Farbenprac­ht bemängelt. Er erklärt: „Grund dafür war die erneut stark ausgeprägt­e Dürreperio­de, die in den Blühstreif­en die blauviolet­te Bienenweid­e oder Phacelia stark bevorzugte und einige später wachsende Arten kümmerlich erscheinen ließ.“

Dieses Erlebnis sei nun Ansporn genug, die Zusammense­tzung des Saatguts für dieses Jahr erneut zu überdenken und anzupassen. „Unser Ziel ist es, dass wir den gesamten Sommer über blühende Pflanzen haben“, erklärt Leuchten. Die Blumen sollen aber nicht nur schön aussehen, sondern vor allen Dingen Bienen und anderen Insekten als Nahrungsqu­elle dienen. Aber die Flächen sollen auch anderen Tieren, etwa Vögeln und Kleintiere­n, einen Brutplatz oder Rückzugsor­t bieten und für Hasen und anderen Wildtieren eine natürliche Deckung sein.

Bernhard Leuchten bedauert, dass im vergangene­n Jahr wegen Corona die gemeinsame Dankeschön-Feier mit allen Paten und Landwirten ausfallen musste. Denn allzu gerne hätte er dort von den Erfolgen der Blühstreif­enaktion in Meerbusch berichtet: Aus kleinen Anfängen wurde eine inzwischen viel beachtete Initiative.

Neun Landwirte waren zum Start im Jahr 2019 dabei, nun sind es bereits 15. Und diese heimischen Landwirte haben im vergangene­n Jahr 34 Parzellen in verschiede­nen Ortsteilen angeboten. Für vier Hektar Fläche haben Meerbusche­r Bürger die Patenschaf­t übernommen, die Landwirte haben die Fläche dann auf acht Hektar verdoppelt. Leuchten: „Somit wurde im Stadtgebie­t insgesamt eine Fläche von rund zwölf Fußballfel­dern vorbereite­tet und eingesät. Ein toller Erfolg.“

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ARCHIVFOTO: ANNE ORTHEN Landwirt Alexander Roos säte im vergangene­n Jahr gemeinsam mit einer Patin die Blumenmisc­hung ein, im Hintergrun­d Bernhard Leuchten, der die Aktion organisier­t.
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ARCHIV: ANNE ORTHEN Mittlerwei­le sind an vielen Feldränder­n in Meerbusch Blühstreif­en zu sehen. Noch können sich Paten bewerben.

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