Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Nicht auf die Dinge schauen, die nicht gehen“

Beate Brüggen leitet seit 18 Jahren die Kreativsch­ule Malreich in Meerbusch. Vor zwei Wochen durfte sie wieder öffnen.

- FOTO: ARCHIV

LANK-LATUM (RP) Eine kleine Plauderei auf Abstand, per Telefon oder auf schriftlic­he Weise ist auch in der augenblick­lichen Situation möglich.

Deshalb geben wir hier in loser Folge den Austausch mit mehr oder weniger bekannten Meerbusche­r Bürgern wieder. Heute: Beate Brüggen,

Inhaberin von der Kreativsch­ule Malreich in Lank.

Was genießen Sie im Moment besonders?

BEATE BRÜGGEN Ich denke, jeder vermisst gerade bestimmte Dinge, die für uns schon selbstvers­tändlich geworden sind: Große wie Reisen und kleine wie der Händedruck bei der Begrüßung oder eine Umarmung. Meine Übung ist es gerade, nicht auf die Dinge zu schauen, die nicht gehen, sondern kreativ zu werden in dem, was geht. Und so nutze ich die Zeit für Spaziergän­ge und Radtouren in der Umgebung. Ich freue mich jeden Tag wieder über mein schönes Zuhause und den herrlichen Garten. Ich habe Zeit für lange Gespräche – natürlich am Telefon – mit meiner Familie, die zum Glück alle gesund sind und mit lieben Freunden. Außerdem habe ich angefangen, wieder mehr Postkarten zu schreiben. Das positive Feedback hat mich beflügelt damit weiter zu machen.

Und noch etwas: Vor zwei Wochen durfte das Malreich wieder öffnen, und ich kann mit meinen Schülern und Schülerinn­en wieder gemeinsam in meiner Kunstschul­e malen, zeichnen, drucken und Skulpturen bauen. In fast 18 Jahren Malreich war das für mich selbstvers­tändlich. Es ist ein schönes Gefühl: das Lachen der Kinder zu hören und ihre Freude darüber, dass sie wieder im Malreich sein können, zu spüren. Jeder

Tag dort ist kostbar.

Worauf freuen Sie sich?

BRÜGGEN Natürlich würde ich gerne mal wieder ins Museum gehen – ohne Test und Maske. Oder italienisc­h essen gehen in Lank – auch darauf freue ich mich wieder. Was ich auch sehr vermisse, ist unser Sommerfest im Garten mit all unseren Freunden und den Nachbarn, die inzwischen auch Freunde geworden sind. Ich bin sicher, irgendwann ist dies wieder möglich. Bis dahin verbringe ich meine Zeit lieber damit, anderen eine Freude zu bereiten, statt traurig zu sein über all das, was gerade unmöglich ist.

Wie lautet Ihr persönlich­er Geheimtipp für Meerbusch?

BRÜGGEN Mein Geheimtipp für alle, die Yoga lieben: der Yogaraum in Lank. Dort gehe ich seit der Gründung des Malreichs vor fast 18 Jahren hin. Der derzeitige Online-Unterricht ist sicher kein Ersatz für gemeinsame­s Üben in einem Raum, aber ich bin sehr froh, dass es diese Möglichkei­t zurzeit gibt.

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Beate Brüggen freut sich auf spontane Museumsbes­uche.

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