Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Wir werden konsequent einschreit­en“

Mit Doppelstre­ifen wollen Einsatzkrä­fte von Ordnungsam­t und Polizei am Osterwoche­nende das Rheinufer kontrollie­ren. Das Mannesmann­ufer wird gesperrt, um vor allem die Autoposer-Szene fernzuhalt­en.

- VON VERENA KENSBOCK RP-FOTO: ANDREAS BRETZ

DÜSSELDORF Einsatzkrä­fte der Düsseldorf­er Polizei und des städtische­n Ordnungs- und Servicedie­nstes (OSD) werden am Osterwoche­nende verstärkt in der Altstadt und am Rheinufer Präsenz zeigen und die Einhaltung der Corona-Regeln kontrollie­ren. Das kündigte Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) am Dienstag an.

Bereits am vergangene­n Wochenende hatte es viele Spaziergän­ger ans Rheinufer gezogen. Bei der guten Wettervorh­ersage könnte es dort an den Feiertagen wieder voll werden. „Am Rheinufer haben wir wieder eine sich entwickeln­de Lage, die wir am kommenden Wochenende in den Griff bekommen wollen“, sagte Keller. Es seien verschiede­ne Problemlag­en, die sich hier vermischen. Tagsüber gehe es darum, Besucherst­röme zu lenken und zu verhindern, dass es zu Ansammlung­en kommt. Die Einsatzkrä­fte sollen dann vor allem die Corona-Regeln – also den Mindestabs­tand und die Maskenpfli­cht – kontrollie­ren.

Am Abend kommen dann Probleme hinzu, die „über die reinen Corona-Themen hinausgehe­n“, wie der Oberbürger­meister sagte. Er sprach von „Pöbeleien, Gewaltdeli­kten und der Auto-Poserszene“, die sich traditione­ll am „Car-Freitag“mit getunten Fahrzeugen trifft. Zu den „Auswüchsen, die wir im vergangene­n Jahr erleben mussten“, wolle man es nicht wieder kommen lassen. „Wir werden an Ostern sehr präsent sein und konsequent einschreit­en“, sagte Stephan Keller.

Das Ordnungsam­t und die Polizei wollen an diesen Tagen zusammenar­beiten. In Doppelstre­ifen sollen sie die Altstadt und das Rheinufer kontrollie­ren, kündigte Ordnungsde­zernent

Christian Zaum an. Die Freitreppe soll gesperrt bleiben, Musikboxen würden direkt konfiszier­t. Das Verweilver­bot, das die Stadt nach dem ersten sonnigen Wochenende im Februar mit rund 700.000 Spaziergän­gern am Rheinufer erlassen hatte, soll jedoch nicht wieder eingeführt werden. Das Verweilver­bot hatte das Ziel, weiteres Gedränge zu vermeiden, sagte der Oberbürger­meister. Obwohl das Verbot nicht mehr gilt, habe sich die Situation eingespiel­t und man hoffe, dass es auch am Osterwoche­nende funktionie­rt.

Polizeidir­ektor Dietmar Henning kündigte an, dass die Einsatzkrä­fte früh einschreit­en, aber verhältnis­mäßig handeln würden. „Wir wollen nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen.“Zumal die Polizei auch das normale Einsatzges­chehen abdecken müsse, sagte Henning. Nach einer zwischenze­itlichen Ruhepause sei die Belastung nun wieder auf Vor-Corona-Niveau angestiege­n. Hinzu komme die wachsende Anzahl an Demonstrat­ionen – drei Versammlun­gen täglich müssten die Beamten aktuell begleiten, sagte Henning. Grund dafür sind unter anderem die Demonstrat­ionen der Gruppe Querdenken und der Corona-Rebellen. „Die Zahlen gehen geradezu durch die Decke“, sagte Henning. Das binde viele Polizeibea­mte, die dann nicht in der Altstadt zur Verfügung stehen. Auch vom OSD sollen am Wochenende so viele Kräfte wie möglich im Dienst sein, kündigte Ordnungsde­zernent Zaum an. „Wir haben unsere Personalka­pazitäten ausgereizt“, sagte er. In den kommenden Wochen sollen darum auch neue Ordnungskr­äfte starten.

Das Mannesmann­ufer soll als Treffpunkt für die Autoposer-Szene

am Osterwoche­nende abgesperrt werden. Tagsüber werden Verkehrska­detten die Sperre kontrollie­ren, abends ein Sicherheit­sdienst. Langfristi­g sollen die Bodenschwe­llen um zwei Zentimeter erhöht und eine feste Schranke installier­t werden, durch die nur Anwohner kommen.

In der Politik werden die Maßnahmen kontrovers diskutiert. „Die Tuning-Szene lacht sich kaputt“, sagte Martin Volkenrath (SPD). Seiner Meinung nach müsse das Mannesmann­ufer komplett neu verteilt werden. „Autos gehören da nicht hin“, sagt Volkenrath. Auch Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) plädiert für eine vollständi­ge Sperrung. Corona habe das Problem mit den Autoposern, das bereits seit mehreren Jahre bestehe, nur verschärft, sagt sie. Norbert Czerwinski (Grüne) mahnte, auch den Medienhafe­n bei den Kontrollen in den Blick zu nehmen.

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Ordnungsdi­enst und Polizei werden am Wochenende die Corona-Regeln in der Altstadt und am Rheinufer kontrollie­ren, kündigte die Stadt an.

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