Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Projektenwickler plant App für Nachbarn
Die Kooperation mit den Anwohnern für die Planung des Parkplatzes war gut. Jetzt sollen sie auch beim B8-Center mitreden.
FLINGERN-SÜD Die Zusammenarbeit zwischen Anwohnern und dem Projektentwickler Cube Real Estate ist einmalig. Seit knapp eineinhalb Jahren planen verschiedene Teams eine Bebauung des Parkplatzes und der danebenliegenden Industriehallen. Große Veranstaltungen sollte es geben, Workshops, die alte Drösser-Autowerkstatt wurde zur Kommandozentrale umfunktioniert, die Wände mit Plakaten beklebt, auf denen des B8-Centers auf die Nachbarschaft. „Ich hoffe, dass wir Richtung Sommer zumindest im Freien wieder etwas machen können.“
Damit aber nicht nur die direkten Anwohner von der Kiefernstraße mitreden bei der Neuplanung des B8-Centers, arbeitet Cube Real Estate gerade an einer Nachbarschafts-App, über die die Menschen im ganzen Viertel Anregungen geben können und auch sollen. „So könnten wir noch mehr Interessen abdecken“, sagt Tilman Gartmeier. Durch die Gespräche mit den Nachbarn kam zum Beispiel heraus, dass für das aktuelle Projekt auf dem Parkplatz neben dem Center ein Geschoss mehr gar kein Problem sei, dafür hatten die Menschen den Wunsch, dass mehr Ateliers entstehen und ein Ort für Kultur. Dafür haben die Mitgestalter von der Kiefernstraße nun einen Verein gegründet, die Planwerkstatt Düsseldorf, die den Teil des Komplexes kaufen und selbst bespielen will. Geld sei noch keines überwiesen worden an den Investor, „aber ich weiß, da ist Bewegung drin für die Finanzierung“, sagt Gartmeier, der aber auch verhindern will, dass eine Baulücke entsteht.
Die Pläne für den Parkplatz und die alte Drösser-Halle sind schon ziemlich weit, im Juni soll der Bauantrag eingereicht werden. „Bis die Genehmigung kommt, kann es schon mal ein Jahr dauern“, sagt Gartmeier, der großes Lob für die Stadt hat, die den Planungsprozess konstruktiv begleitet habe. „Die Bauvoranfrage ist in Rekordzeit genehmigt worden“, sagt Gartmeier, der hofft, dass sein Team im Herbst, spätestens im
Winter mit Bodenuntersuchungen beginnen, irgendwann im nächsten Frühjahr dann die alte Drösser-Halle abreißen und vielleicht im Frühsommer 2022 mit dem Bau starten kann.
Bis die Pläne für das B8-Center konkret werden, wird es noch ein bisschen dauern, es gibt Mietverträge, die noch einige Jahre laufen, aber auch Mieter, „die an dem Standort nicht mehr wirken wollen“, sagt Gartmeier. Mit den anderen will er das Gespräch suchen, „die, die bleiben wollen, werden wir einbinden“. Partner gibt es auch schon, das niederländische Architektenbüro MVRDV ist zum Beispiel an Bord, das sich ein gemischtes Quartier vorstellen kann, verschiedene Ensembles mit unterschiedlichen Höhen. Vielleicht wird der gesamte Komplex abgerissen, vielleicht bleibt ein Teil bestehen. Das werden die nächsten Monate zeigen und die Anregungen aus dem Viertel.