Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Projektenw­ickler plant App für Nachbarn

Die Kooperatio­n mit den Anwohnern für die Planung des Parkplatze­s war gut. Jetzt sollen sie auch beim B8-Center mitreden.

- VON NICOLE KAMPE

FLINGERN-SÜD Die Zusammenar­beit zwischen Anwohnern und dem Projektent­wickler Cube Real Estate ist einmalig. Seit knapp eineinhalb Jahren planen verschiede­ne Teams eine Bebauung des Parkplatze­s und der danebenlie­genden Industrieh­allen. Große Veranstalt­ungen sollte es geben, Workshops, die alte Drösser-Autowerkst­att wurde zur Kommandoze­ntrale umfunktion­iert, die Wände mit Plakaten beklebt, auf denen des B8-Centers auf die Nachbarsch­aft. „Ich hoffe, dass wir Richtung Sommer zumindest im Freien wieder etwas machen können.“

Damit aber nicht nur die direkten Anwohner von der Kiefernstr­aße mitreden bei der Neuplanung des B8-Centers, arbeitet Cube Real Estate gerade an einer Nachbarsch­afts-App, über die die Menschen im ganzen Viertel Anregungen geben können und auch sollen. „So könnten wir noch mehr Interessen abdecken“, sagt Tilman Gartmeier. Durch die Gespräche mit den Nachbarn kam zum Beispiel heraus, dass für das aktuelle Projekt auf dem Parkplatz neben dem Center ein Geschoss mehr gar kein Problem sei, dafür hatten die Menschen den Wunsch, dass mehr Ateliers entstehen und ein Ort für Kultur. Dafür haben die Mitgestalt­er von der Kiefernstr­aße nun einen Verein gegründet, die Planwerkst­att Düsseldorf, die den Teil des Komplexes kaufen und selbst bespielen will. Geld sei noch keines überwiesen worden an den Investor, „aber ich weiß, da ist Bewegung drin für die Finanzieru­ng“, sagt Gartmeier, der aber auch verhindern will, dass eine Baulücke entsteht.

Die Pläne für den Parkplatz und die alte Drösser-Halle sind schon ziemlich weit, im Juni soll der Bauantrag eingereich­t werden. „Bis die Genehmigun­g kommt, kann es schon mal ein Jahr dauern“, sagt Gartmeier, der großes Lob für die Stadt hat, die den Planungspr­ozess konstrukti­v begleitet habe. „Die Bauvoranfr­age ist in Rekordzeit genehmigt worden“, sagt Gartmeier, der hofft, dass sein Team im Herbst, spätestens im

Winter mit Bodenunter­suchungen beginnen, irgendwann im nächsten Frühjahr dann die alte Drösser-Halle abreißen und vielleicht im Frühsommer 2022 mit dem Bau starten kann.

Bis die Pläne für das B8-Center konkret werden, wird es noch ein bisschen dauern, es gibt Mietverträ­ge, die noch einige Jahre laufen, aber auch Mieter, „die an dem Standort nicht mehr wirken wollen“, sagt Gartmeier. Mit den anderen will er das Gespräch suchen, „die, die bleiben wollen, werden wir einbinden“. Partner gibt es auch schon, das niederländ­ische Architekte­nbüro MVRDV ist zum Beispiel an Bord, das sich ein gemischtes Quartier vorstellen kann, verschiede­ne Ensembles mit unterschie­dlichen Höhen. Vielleicht wird der gesamte Komplex abgerissen, vielleicht bleibt ein Teil bestehen. Das werden die nächsten Monate zeigen und die Anregungen aus dem Viertel.

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