Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Die Frucht des Kreuzes

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Während unsere Mitbrüder die Karwoche und anschließe­nd die Ostertage zelebriere­n, befinden wir uns als orthodoxe Christen mitten in der Osternfast­enzeit. Wir bereiten uns auf den Sonntag des Heiligen Kreuzes vor. Es ist eine wichtige Station der Fastenzeit, denn wir schauen wie unsere Mitbrüder jetzt in der Karwoche auf die Leiden und auf das Kreuz Christi und erinnern uns an seinen Ruf: „Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“(Mk 8,34) Dieser Ruf ist eine ergreifend­e Impulse gerade in dieser Pandemieze­it, in der ein globales Leid unser Leben durchdring­t. Wir trauern um unsere Toten. Wir bangen um unsere Existenz. Wir machen uns Sorgen für unsere Zukunft. Wir kämpfen mit dem großen Druck der Unsicherhe­it. Wir sehnen uns nach unserer Freiheit. Wir vermissen unsere Familie, unsere Freunde, unsere Kollegen. Alles ist ein schweres Kreuz geworden. Die Verheißung Christi steht aber weiter fest: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“(Mt 28,20). Dadurch sind wir gerufen, durch unseren Glaube an Gottes Wort Mut zu fassen, wie Jesus in der Karwoche durch sein Vertrauen zum Vater die unglaublic­he Kraft gefunden hat, die schwierigs­te Krise seines Lebens zu überwinden. Am Kreuz hat Jesus aus Liebe zu uns Seinen Leib und

Sein Blut geopfert, dessen Gnade wir durch das am Gründonner­stag gegründete Sakrament der Eucharisti­e weiter empfangen können. Am Kreuz hat Jesus sein Vertrauen zu Gott dem Vater bezeugt. Am Kreuz der Pandemie sind auch wir gerufen, ein lebendiges Zeugnis unseres Vertrauens zu Gott und unserer Nachfolge Christi zu geben, das nur in der sich opfernden Liebe tätig sein kann. Die Haltung Christi am Kreuz ist die christlich­e Lösung für jede Krisenzeit. Jesus Christus hat die eigenen schwierigs­ten Momente durch sein unerschütt­erliches Vertrauen zu Gott dem Vater bewältigt. Seine unendliche Liebe für seinen Vater und für uns Menschen, seine grenzlose Geduld, seine Entschloss­enheit das Kreuz bis zum Ende zu tragen, Gott dem Vater für alles dankbar zu bleiben, sich ganz auf ihn einzulasse­n all dies hat die Frucht seines Kreuzes gezeigt: die Freude der Auferstehu­ng.

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FOTO: M. INGEL Auch ohne Brücke wissen sich die Gerresheim­er zu helfen.
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RP-FOTO: BAUER Erzprieste­r Iosif-Cristian Radulescu von der Rumänisch-Orthodoxen Metropolie

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