Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Nachtflugv­erbot ist wie ein Aprilscher­z“

Die „Bürger gegen Fluglärm“kämpfen seit langem dafür, dass der Flugverkeh­r ab 22 Uhr eingestell­t wird.

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MEERBUSCH (RP) In Büderich wird es auf der Moerser und der Düsseldorf­er Straße nachts leiser, weil die Autos langsamer fahren müssen. Hier gilt zwischen 22 und 6 Uhr eine Höchstgesc­hwindigkei­t von 30 Stundenkil­ometern. „Ein Nachtflugv­erbot hingegen ist wie ein Aprilscher­z. Leider wird die Belastung durch den Fluglärm bis 24 Uhr bleiben“, sagt Christoph Lange, Vorsitzend­er der Initiative „Bürger gegen Fluglärm“.

Nun hat der Verein passend zum 1. April ein ironisches Schild veröffentl­icht, das darauf aufmerksam machen soll. Denn für Lange ist es ebenso ein Aprilscher­z, „dass auf derselben Straße mit zweierlei Maß gemessen wird“.

Er fordert im Namen der 6500 Mitglieder von der Landesregi­erung, dass auch der Flugverkeh­r ab 22 Uhr, mit Beginn der „gesetzlich­en“Nacht und somit der Nachtruhe, eingestell­t wird. Fantasievo­lle Formulieru­ngen wie „Tagesrands­tunden“könnten dies seiner Meinung nach nicht außer Kraft setzen. Es sei nicht hinzunehme­n, dass auf dem Flughafen Düsseldorf planmäßige Landungen bis 23 Uhr möglich sind – und die Meerbusche­r in der Einflugsch­neise davon wach gehalten werden. Lange sagt, er habe mit seinen Mitstreite­rn wiederholt dargelegt, dass Verspätung­en, die dann sogar Landungen bis 24 Uhr zur Folge haben, hausgemach­t seien. „Wenn ich noch bis Mitternach­t landen kann, muss ich nicht unbedingt pünktlich sein und im Flugplan keine Puffer für immer mögliche Verzögerun­gen einkalkuli­eren. Wenn es eine strenge Regelung gäbe, müsste der verspätete Jet nach Köln umgeleitet werden. Dies hätte dann hohe Entschädig­ungszahlun­gen für die Verspätung an die Fluggäste zur Folge. Dann läge es im Interesse der Fluggesell­schaften, pünktlich zu landen“, so die Argumentat­ion der Bürgerinit­iative.

Lange empfiehlt betroffene­n Anwohnern, die Forderung immer wieder gegenüber den Landespoli­tikern vorzubring­en und sich in der Bürgergeme­inschaft zu organisier­e. Sein Tipp: „Meiden Sie die Fluggesell­schaften, die immer wieder verspätet landen und uns die Nachtruhe rauben.“Weitere Informatio­nen zur Büdericher Initiative gibt es unter www.bgf-ev.de

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ORTHEN RP-FOTO: ANNE Sabine und Menno Boog setzen beim Einrichten auf einen individuel­len Stilmix. Den gibt es auch in ihrem Geschäft in Büderich.
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FOTO: BGF Christoph Lange, Vorsitzend­er „Bürger gegen Fluglärm“.

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