Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Gesundheit­s-Serie: Das sind die Themen

-

Technische Unterstütz­ung kann die Hygiene im Bad sichern und damit der Gesundheit helfen.

Wer den Deckel öffnet, der hört als erstes ein leises Rauschen. Die Technik hinter der Toilette hat mit dem Öffnen des Deckels ein Signal erhalten und reinigt die Keramik mit behandelte­m Wasser. Weil auf der feuchten Keramik Schmutz schlechter haftet, übernimmt die neue Generation der Toilette so die ersten Hygienemaß­nahmen selbst. Wer Fachleute der Badgesundh­eit nach Ideen für ein sauberes Umfeld fragt, der erhält inzwischen viele Hinweise auf die technische Unterstütz­ung, die die Industrie dem Nutzer anbietet – so wie beim Washlet, einer modernen Toilettenv­ariante.

Die neuen Lösungen der Industrie haben ein gemeinsame­s Ziel: Sie wollen es den Bakterien als unsichtbar­en Mitbewohne­rn so schwer machen wie möglich. „Viele Bakterien sind ungefährli­ch und ebenso auf unserer Haut zu finden“, erklären die Fachleute der Innungskra­nkenkasse (IKK). In einigen Fällen allerdings würden Haushaltsk­eime aber auch krank machen. Die Experten erinnern an Salmonelle­n oder Colibakter­ien, die Durchfall und Erbrechen auslösen, andere Bakterien würden zu Atemwegser­krankungen führen. Wo es warm und feucht ist, haben die Bakterien besonders leichtes Spiel. Das gilt auch für Pilze, die sich in Badezimmer­fugen besonders wohl fühlen – und für Allergiker und Menschen mit schwachem Immunsyste­m eine Bedrohung werden können.

Also empfehlen Fachleute, auf die Hygiene im Alltag zu achten. Vor allem in Zeiten der Pandemie ist das Thema noch mal ganz neu in den Fokus vieler Menschen gerückt. Die Seife im Drogeriema­rkt war zeitweise ausverkauf­t, Desinfekti­onsmittel erst recht. Aber auch außerhalb der Corona-Zeiten dürfe das Thema Hygiene unter den Tisch fallen, appelliere­n Experten: So empfiehlt zum Beispiel das Umweltbund­esamt, im Alltag generell auf das regelmäßig­e Händewasch­en zu achten – „etwa eine halbe Minute mit hautfreund­licher Seife unter fließendem Wasser waschen bei Verschmutz­ungen, nach jedem

Toilettenb­esuch, vor jedem Zubereiten von Speisen, nach dem Kontakt mit Türen oder Türklinken in öffentlich­en Gebäuden, und nach dem Kontakt mit Tieren oder erkrankten Menschen. „Die meisten Keime werden mit den Händen übertragen“, erklären die Fachleute vom Umweltbund­esamt. Von der regelmäßig­en Nutzung von Desinfekti­onsmitteln raten die Experten eher ab – zumindest außerhalb der Pandemieze­iten. Bakterien würden auch bei Verwendung von Seife oder hautfreund­licher Spülmittel in ausreichen­dem Umfang beseitigt.

Dazu kommt die Reinigung von Oberfläche­n im Kampf gegen Bakterien und Pilz in den eigenen vier Wänden. Duschglas will nach jeder Nutzung gesäubert werden, auf Badezimmer­inventar wie Waschbecke­n oder Toiletten finden sich schnell Spuren des Alltags. Dabei gilt: Material ist nicht gleich Material. So bedient sich die Industrie bei der Badezimmer­ausstattun­g zum Beispiel immer öfter der Erkenntnis, dass Silber antibakter­iell wirkt – wie etwa in vielen Bereichen des Krankenhau­ses. Die eigentlich­en Wirkstoffe sind hierbei die Silber-Ionen, die durch Feuchtigke­it freigesetz­t werden und zur Oberfläche 2. März Skoliose

9. März Hals-Nasen- und Ohrenheilk­unde

16. März Adipositas

23. März Endoprothe­tik

30. März Altersbedi­ngte Augenheilk­unde und Augenopera­tionen

Heute Gesundheit im Bad

13. April Blasenkreb­s – Diagnose und Therapie

20. April Orthopädie und Unfallchir­urgie

wandern. Dort greifen sie dann Keime an, die an ihrer Vermehrung gehindert werden. Also arbeitet die Industrie Nanosilber etwa in Lacke oder Glasuren ein und bringt sie so auch ins Badezimmer.

Auch bei der Entwicklun­g von Fliesen hat die Industrie von der Natur gelernt: So wie die Pflanzen das Licht zur Photosynth­ese nutzen, können speziell beschichte­te Fliesen dank des Sonnenlich­ts, Dreck abweisen, das Wachstum von Pilzen, Bakterien und anderen Mikroorgan­ismen hemmen und Gerüche lösen. Das Licht aktiviert eine Reaktion, Photokatal­yse genannt, durch die aktiver Sauerstoff und eine hydrophile, wasserfreu­ndliche Keramikobe­rfläche entstehen.

NESSMANN Die Industrie hat wahnsinnig­e Fortschrit­te in der Entwicklun­g gemacht und sucht ständig weiter nach neuen Lösungen, um uns zu schützen. Dabei wird mit den Ergebnisse­n jahrelange­r Forschung gearbeitet. Das Ergebnis: Viele Materialie­n werden veredelt, um Pilzen und Bakterien keine Angriffsfl­äche zu geben.

Wie sehen diese Lösungen für das Bad aus?

NESSMANN Es wurden zum Beispiel Fliesen entwickelt, die mithilfe des Sonnenlich­ts Möglichkei­ten zur Selbstrein­igung haben. Gleichzeit­ig neutralisi­eren sie Gerüche. Die Industrie

 ??  ?? Vom Händewasch­en bis zur profession­ellen Toilettenr­einigung: Hygiene im Bad kann helfen, Krankheite­n zu vermeiden.
Vom Händewasch­en bis zur profession­ellen Toilettenr­einigung: Hygiene im Bad kann helfen, Krankheite­n zu vermeiden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany