Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

DEG punktet gegen den Tabellenfü­hrer

Die Düsseldorf­er Eishockeyp­rofis liefern Mannheim einen großen Kampf und verlieren erst in der Verlängeru­ng 2:3.

- VON BERND SCHWICKERA­TH FOTO: IMAGO

Heimspiele gegen die Adler Mannheim waren für die Düsseldorf­er EG zuletzt selten ein Vergnügen. Mehr als drei Jahre ist der letzte glatte Sieg her, im Dezember 2017 war das. Weil die Mannheimer neben München nun mal das Maß aller Dinge sind in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Das meiste Geld, die besten Spieler – das gilt auch in der Corona-Saison, vielleicht gar mehr denn je, Abstriche mussten die Kaderplane­r jedenfalls nicht machen. Folglich stehen die Adler nicht nur an der Tabellensp­itze, sie sind auch schon für Play-offs und Champions League qualifizie­rt.

Da konnte es kaum überrasche­n, dass die DEG am Freitagabe­nd abermals verlor. 2:3 hieß es am Ende, allerdings erst nach Verlängeru­ng, die Düsseldorf­er holten gegen Deutschlan­ds bestes Eishockey-Team also einen Punkt. Und der reichte, um wieder auf einen Play-off-Platz der DEL-Nordgruppe zu springen. Der Vorsprung auf Iserlohn auf Rang fünf beträgt hauchdünne 0,1 Punkte im Schnitt.„Wir können mit dem Punkt zufrieden sein, auch wenn wir gern mehr geholt hätten“, sagte DEG-Stürmer Daniel Fischbuch, dessen Team im ersten Saisonverg­leich mit den Adlern noch nahezu chancenlos gewesen war. Da lief die DEG beim 0:3 in Mannheim meist hinterher, hatte so gut wie nie den Puck und schoss im gesamten Spiel nur zwölfmal aufs Tor – der niedrigste Wert seit Jahren.

Am Freitagabe­nd waren es allein im ersten Drittel neun Torschüsse, danach stand es 1:1. Und auch jenseits der reinen Zahlen war das ein ausgeglich­enes Spiel. „Wir haben nicht nur reagiert, sondern auch agiert“, freute sich Trainer Harold Kreis, dessen Team es immer wieder schaffte, sich mit klaren Pässen zu befreien. Oder es stoppte den Aufbau der Mannheimer schon in der neutralen Zone, eroberte den Puck und spielte seinerseit­s nach vorne. Die ganz großen Chancen fehlten zunächst zwar auf beiden Seiten, aber das ist gegen den Tabellenfü­hrer ja nicht das Schlechtes­te.

Nun gehörte natürlich zur Wahrheit dieses Spiels, dass die Adler schon am Vorabend in Köln hatten spielen müssen, aber wirklich ausgeruht ist derzeit ja niemand in der DEL. Auch die DEG nicht, für die das Mannheimsp­iel der zehnte Auftritt in 19 Tagen war. Trotzdem wirkte sie frisch. Ab Mitte des ersten Drittels erspielte sie sich auch erste Chancen, Alexander Barta traf in Überzahl die Latte. Und knapp drei Minuten vor der ersten

Düsseldorf­er EG – Adler Mannheim 2:3 (1:1, 0:0, 1:1, 0:1)

DEG: Tor:

Hane (Pantkowski);

Abwehr:

– Brejcak, Ebner – Geitner, Nowak – Johannesen;

Angriff: Karachun, Carey, Eder – Kammerer, Olimb,

Fischbuch – Ehl, Barta, Flaake – Svensson, Buzas, From

Schiedsric­hter: Köttstorfe­r/Rohatsch

Jensen, Cumiskey

Tore: 1:0 (16:45) Eder (Karachun, Carey), 1:1 (18:57)

Leier (Katic/5-4), 1:2 (42:02) Schira (Shinnimin, Collins),

2:2 (52:44) Barta (Nowak, Ebner), 2:3 (63:01)

Lehtivuori (Eisenschmi­d, Wolf)

Strafminut­en: 8:4

Torschüsse: 28:30

Sirene gingen die Düsseldorf­er sogar in Führung, als erneut die aktuell beste Reihe zuschlug: Tobias Eder traf, Alexander Karachun und Matt Carey hatten vorbereite­t. Allerdings nicht die einzige Konstante der vergangene­n Wochen: Immer wieder kassieren die jungen Torhüter Treffer, die nicht sein müssen. So auch am Freitag, als Hendrik Hane kurz vor der ersten Pause ein haltbarer Schuss von Taylor Leier zum 1:1 durchrutsc­hte.

So stand es auch nach 40 Minuten, obwohl die Adler im Mittelabsc­hnitt anzogen und gleich drei Überzahlge­legenheite­n hatten. Doch die DEG, jetzt deutlich mehr in der Defensive als im ersten Drittel,

hielt sich schadlos. Was auch an Hane lag, der einige Male stark reagierte. Erst im letzten Drittel musste er wieder hinter sich greifen, als Craig Schira mit der Rückhand traf. Da sah es düster aus der die DEG. Gegen Mannheim will man nun wirklich nicht zurücklieg­en, meist bleibt es nämlich dabei. Diesmal allerdings nicht, weil Kapitän Alexander Barta Mannheims Torwart Felix Brückmann mit einem Schuss ins kurze Ecke düpierte – sein erstes Tor nach 14 Spielen.

Doch mehr zu lachen gab es auf Düsseldorf­er Seite nicht, in der Verlängeru­ng traf Jonas Lehtivuori zum Sieg für die Gäste. Aber damit konnte diesmal sogar die DEG leben.

 ??  ?? Mannheims Markus Eisenschmi­d (links) im Duell mit Alexander Barta, der für die DEG den 2:2-Ausgleich erzielte.
Mannheims Markus Eisenschmi­d (links) im Duell mit Alexander Barta, der für die DEG den 2:2-Ausgleich erzielte.

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