Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Corona-Fälle: Kita Glückskinder schließt
Drei Kinder und zwei Mitarbeiterinnen der Kindertagesstätte sind aktuell mit Corona infiziert. Kinder wurden in die Einrichtung gebracht, obwohl ihr Vater mit dem Virus infiziert war. Nur ein Teil der Eltern ließ seine Kinder testen.
OSTERATH Obwohl der Vater von zwei Kita-Kindern gewusst haben soll, dass er mit dem Coronavirus infiziert war, hatten er und seine Frau die beiden Kinder in die Kita Glückskinder am Schweinheimer Kirchweg gebracht. Eines der Kinder soll sogar Symptome gezeigt haben. „Das ist doch unverantwortlich“, sagt Jürgen Eimer, Vorsitzender vom Osterather Betreuungsverein (OBV ), Träger der erst ein Jahr alten Kindertagesstätte in Osterath.
Bei dem betreffenden Vater handelt es sich um einen Profi-Fußballer. Er und seine Familie leben in Meerbusch, hier gehen auch die Kinder in die Kita. Laut Medienberichten bekam er schon Ende März seine Diagnose für eine Corona-Infektion, er wurde dann einmal negativ, dann wieder positiv getestet.
Das OBV-Team schaltete das Gesundheitsamt ein, das forderte alle Eltern auf, ihre Kinder testen zu lassen. Eimer berichtet: „Selbst da kamen von 19 Kindern aus der Gruppe nur neun Kinder zum Test.“Er wundert sich über die Eltern, die ihre Töchter und Söhne noch nicht einmal zum Test schicken. „Das ist doch wirklich unverantwortlich, und man kann darüber nur den Kopf schütteln.“
Seine Mitarbeiterinnen in der Kita seien fast vollständig geimpft, mindestens einmal zumindest. „Alle mit Astrazeneca“, so Eimer. Außerdem machen alle regelmäßig Tests und tragen sogar ganztags einen Mundund
Nasenschutz, obwohl sie das eigentlich nicht müssten.
Den Entschluss, die Kita nun komplett zu schließen, habe man nach reiflicher Überlegung getroffen. „Theoretisch könnten wir eine Gruppe öffnen“, so Eimer. Aber es gebe eben auch Geschwisterkinder in einer infizierten Gruppe, so würde sich das Virus immer weiter verbreiten. Und auch jetzt am Montag werde nicht geöffnet. „Wir warten erstmal ab, ob noch weitere Fälle bekannt werden.“Aktuell sind drei Kinder und zwei Erzieherinnen infiziert.
Er und sein Team hätten eine wichtige Entscheidung getroffen: „Wir lassen nur Kinder ins Haus, die auch getestet sind.“Eimer ist ziemlich wütend auf die Eltern, die trotz Corona die Kinder gebracht haben. „Man müsste denen eigentlich den Vertrag kündigen.“