Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Paul McCartney verlässt die Beatles
Schon seit mehr als einem
Jahr kriselte es bei den Beatles. Erste Trennungsgerüchte der Band hatte es ab 1968 gegeben. Der Tod des Managers Brian Epstein 1967 hatte die Gruppe schwer erschüttert. Anfang 1969 ließen sich Paul McCartney, John Lennon, George Harrison und Ringo Starr für den Musikfilm „Let It Be“von einem Kamerateam bei der Arbeit im Studio begleiten. Die Aufnahmen dokumentierten, wie es um die Band stand. Streit war an der Tagesordnung. Einmal verließ Harrison, der sich von den anderen als Komponist nicht ernst genommen fühlte, das Studio. Auch zwischen McCartney und Lennon waren Spannungen spürbar. Für Differenzen sorgte auch die Frau an Lennons Seite: Yoko Ono. Nicht wenige Fans glaubten später zu wissen, dass sie es war, die das Ende der Band eingeläutet hatte. McCartney beteuerte allerdings stets, die Künstlerin trage daran keine Schuld. Man sei „einfach erwachsen geworden“. Es war McCartney, der das Ende der Beatles schließlich besiegelte. Er veröffentlichte am 10. April 1970 eine Mitteilung an die Presse, in der er sein neues Solo-Album vorstellte – und gleichzeitig seinen Ausstieg aus der Band verkündete. Zu diesem Zeitpunkt hatten alle vier Musiker bereits mit Solo-Projekten begonnen. Noch am Abend von McCartneys Erklärung erschien auch das letzte Statement der Band: „Der Frühling ist da, und Leeds spielt morgen gegen Chelsea, und Ringo und John und George und Paul sind am Leben und wohlauf und voller Hoffnung. Die Welt dreht sich weiter, so wie wir und so wie ihr. Erst wenn sie aufhört, sich zu drehen – das wird der Zeitpunkt sein, sich zu sorgen. Vorher nicht.“