Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Kownacki will bei Fortuna bleiben
„Mein Vertrag läuft weiter und ich sehe mich als Fortuna-Spieler“, sagt der Stürmer. Auf eine Relegation gegen Köln mit Funkel würde er sich freuen.
Dawid Kownacki hat richtig gute Laune. Sicher, es spielt dabei auch eine Rolle, dass sich Fortunas polnischer Nationalstürmer zurzeit richtig fit fühlt und dass er zuletzt beim 2:1 in Darmstadt den Siegtreffer erzielt hat. Doch der Anlass ist zunächst einmal profaner: Kownacki freut sich diebisch darüber, dass sein Herzensklub Real Madrid in Liverpool 0:0 gespielt und damit das Halbfinale der Champions League erreicht hat.
„Ich bin halt von klein auf Real-Fan“, berichtet er lächelnd. „Und jetzt kommt es sogar noch besser für mich. Denn mein Zweitverein ist der FC Chelsea – und da Real und Chelsea gegeneinander spielen, habe ich auf jeden Fall einen Klub im Finale.“
Inzwischen freilich sei ihm auch Fortuna ans Herz gewachsen, fügt Kownacki an, und er belegt das mit einem Treuebekenntnis. „Natürlich ist das Rennen für uns noch nicht vorbei, unser Ziel bleibt der Aufstieg“, betont der 24-Jährige. „Aber selbst wenn wir in der Zweiten Liga bleiben sollten, sehe ich mich weiter als Fortuna-Spieler. Mein Vertrag hier läuft weiter, und ich werde gern bleiben.“
Doch der Stürmer ist lange genug im Geschäft, um eine kleine Einschränkung zu machen. „Ich kann nur für mich sprechen. Niemand weiß schließlich, was im Sommer ist“, ergänzt er. „Wenn irgendjemand kommt, einen Haufen Geld für mich hinlegt und Fortuna das Geld haben will, dann müssen wir reden“, sagt Kownacki. Er selbst jedoch denke nicht in diese Richtung.
Dies umso weniger, als er mit Fortuna noch einiges vorhat. Schon am Sonntag (13.30 Uhr) im nächsten Zweitligaspiel beim VfL Osnabrück, erst recht aber mit Blick auf den Saisonendspurt. Dort hat sich schließlich mit dem Engagement seines früheren Trainers Friedhelm Funkel beim 1. FC Köln ein interessanter neuer Aspekt ergeben: Es ist durchaus möglich, dass die Kölner am Saisonende den drittletzten
Platz belegen und in der dann fälligen Relegation auf einen Zweitliga-Dritten namens Fortuna träfen.
„Ich mag Friedhelm Funkel, er ist ein sehr guter Trainer“, versichert Kownacki. „Ich wünsche ihm, dass er mit Köln in der Liga bleibt. Aber wenn es so kommt, dass wir in der Relegation spielen, dann will ich nicht verlieren. Und wenn wir in der Relegation gegen Trainer Funkel spielen, dann will ich ihn schlagen, denn unser Ziel bleibt der Aufstieg.“Das bringt der junge Familienvater so überzeugend herüber, dass man Fortunas Rückstand in der Tabelle fast schon ein bisschen weniger wahrnimmt.
Dawid Kownacki hat aber auch noch ein großes persönliches Ziel: die EM-Endrunde im Sommer. „Unser Nationaltrainer Paulo Sousa hat mich zwar für die Spiele im März aus dem endgültigen Kader gestrichen“, erklärt er, „aber mir Hoffnungen gemacht. Er beobachtet mich weiter.“Wichtige Tore für Fortuna wären in dieser Sache sehr hilfreich.