Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Neuer Kunstrasen nur bei Vereinskoo­peration

Die DJK Agon soll ein neues Spielfeld bekommen – wenn sie mit anderen Vereinen zusammenar­beitet. Das lässt viele Fragen offen.

- VON TINO HERMANNS RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER

MÖRSENBROI­CH Manfred Novaceks Gefühlsleb­en ist durcheinan­der, der Vorsitzend­e der DJK Agon 08 weiß nicht genau, wie ihm nach der vergangene­n Sportaussc­husssitzun­g zumute sein soll. Dort wurde beschlosse­n, dass auf der Agon-Anlage an der St.-Franziskus-Straße nach Abbau des Containera­reals ein D9-Juniorensp­ielfeld, 54 mal 78 Meter groß, für 940.000 Euro errichtet werden soll. Die Mehrheit im städtische­n Sportaussc­huss ließ aber ins Protokoll schreiben, dass der Ausführung­s- und Finanzieru­ngsbeschlu­ss nur dann gefasst wird, wenn die DJKler Kooperatio­nen mit benachbart­en Vereinen eingehen. „Die Nummer geht nur auf die Reise, wenn bis dahin eine Kooperatio­nsvereinba­rung vorliegt. Liegt sie nicht vor, kann man sich ausmalen, wie die Abstimmung zum Ausführung­sund Finanzieru­ngsbeschlu­ss ausfallen wird“, sagte Sportaussc­hussmitgli­ed Stefan Wiedon (CDU).

Genau diese Zusage unter Bedingunge­n löst bei Novacek nun aber Bauchschme­rzen aus. „Wir freuen uns selbstvers­tändlich, dass wir einen Kunstrasen bekommen sollen“, sagt der Vereinsvor­sitzende. „Meine Euphorie ist aber verflogen, nachdem meine Erkundigun­gen ergaben, dass die Kooperatio­n nicht nur für die Nutzung des neuen D-Jugendspie­lfeldes gelten soll, sondern gleich auch für den gesamten Verein.“

Novacek hat sich direkt nach der Sportaussc­husssitzun­g ans Werk gemacht und mit den Vorständen des DSC 99 und des Rather SV Kontakt aufgenomme­n. „Die wissen beide nichts von anstehende­n Kooperatio­nen“, sagt Novacek. Er wisse jedenfalls nicht, worüber er jetzt mit den Nachbarver­einen genau sprechen soll. „Geht es doch ausschließ­lich um das neue Kleinspiel­feld, muss beispielsw­eise geregelt werden, wo sich die Sportler umziehen und duschen, Umkleiden sollen ja nicht gebaut werden. Wer übernimmt die Stromkoste­n für die Nutzung von Flutlicht? Wenn bei uns das Licht angeht und Wasser verbraucht wird, zahlt das Agon. Wir sind keine Bezirksspo­rtanlage, bei der die Stadt die Kosten übernimmt.“

Freude herrscht dagegen darüber, dass der Bau eines Naturrasen­platzes, der nach Novaceks Aussage kürzlich noch zur Diskussion stand, in der Sportaussc­husssitzun­g

keine Beachtung fand. Doch nach dem städtische­n Bedarfsbes­chluss liegen ihm viele Fragen auf der Seele. Wie viel Zeit haben wir eigentlich, um den Kooperatio­nsvertrag einzutüten? Was passiert, wenn die beiden anderen Vereine kein Interesse an einer Kooperatio­n haben? Wie lange soll die vereinbart­e Zusammenar­beit zwischen den Vereinen laufen?

Und was passiert eigentlich, wenn sich der DJK so viele Kinder und Jugendlich­e

anschließe­n, dass auf der Anlage keine freien Trainingsk­apazitäten für die anderen Vereine mehr vorhanden sind? Ist die Kooperatio­nsvereinba­rung in diesem Fall kündbar?

„Ich habe noch Fragen genug“, sagt Novacek. „Ich führe jetzt Gespräche und suche den Kontakt zum Sportamt. Vielleicht kann man mir da ja ein paar Informatio­nen geben, worüber und mit wem die DJK Agon kooperiere­n soll.“

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Der Vereinsvor­sitzende Manfred Novacek vor dem Container-Gelände – hier soll ein neuer Kunstrasen­platz entstehen.

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