Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Weißes Kleid und Gotteslob
Maria Kuhs aus Bovert feiert am Sonntag Erstkommunion in Sankt Mauritius. Doch Corona hat sowohl den Gottesdienst als auch die Vorbereitung auf das Sakrament geprägt.
BOVERT Maria Kuhs hat alles bestens vorbereitet: Die weiße Strumpfhose, das lange weiße Kleid mit dem passenden Bolero, die schlichten weißen Spangenschuhe und das zarte Blütenkränzchen liegen bereit. Denn am Sonntag ist Marias großer Tag. Gemeinsam mit sieben weiteren Kindern, darunter ihre beste Freundin, geht sie in Sankt Mauritius mit zur Erstkommunion. Lediglich acht Jungen und Mädchen und deren Familie werden sich am Sonntag um zehn Uhr in der großen katholischen Pfarrkirche einfinden, wenn die Kinder zum ersten Mal den Leib Christi empfangen.
Coronakonform wird nicht nur die heilige Messe sein, sondern auch die Feier daheim. Selbst die Vorbereitungszeit standen ganz unter dem Zeichen des Virus. Zu Beginn des Kommunionsunterrichts nach den Sommerferien im vergangenen Jahr durften sich die Kinder noch mit Abstand im Pfarrheim treffen und gemeinsam mit ihrer Gruppenleiterin Claudia Gerbrecht die Vorbereitungsmappe durcharbeiten. „Das hat viel Spaß gemacht, wir haben gemalt und gebastelt und Texte über Jesus gelesen“, erzählt die neunjährige Maria. Die Schülerin der dritten Klasse der Mauritusschule war im vergangenen Herbst auch froh, an einem festen Termin ihre Freunde zu treffe, da damals schon alle anderen Aktivitäten untersagt waren.
Vor Weihnachten nahmen dann auch diese Präsenztreffen im Pfarrheim ein Ende und die Kommunionsvorbereitung
wurde digital fortgeführt. Einmal in der Woche trafen sich die Kinder zur Videokonferenz und haben wichtige Dinge rund um Kirche, Glaube und Erstkommunion besprochen. Was geblieben ist, sind die Gottesdienste, die auch der Vorbereitung auf das Fest dienen.
Jetzt ist die Theorie jedoch abgehakt und das große Fest steht vor der Tür. Am Gottesdienst werden die Kinder und je zehn Familienmitglieder teilnehmen. „Wir werden in der großen Kirche sehr gut Abstand halten können“, weiß Mutter Astrid, die auch die Lesung während der Eucharistiefeier halten wird. Die rund 65 Kommunionkinder von Sankt Mauritius und Heilig Geist waren in verschiedene Gruppen aufgeteilt worden und konnten entscheiden, ob sie bereits jetzt im April oder erst im August zur Ersten heiligen Kommunion gehen wollen. Für Maria war der April gesetzt, da sie nicht mehr bis zum Sommer warten wollte.
Auch zuhause geht es dann im kleinen Rahmen weiter. Zum Glück seien die Großeltern schon geimpft,so dass sie mit der Enkelin feiern können. Ein großes Gartenfest soll im Sommer nachgeholt werden, haben die Eltern Astrid und Heinrich Kuhs beschlossen.
Damit auch die Garderobe für den „weißen Sonntag“stimmt, nutzten Mutter und Tochter im März die kurze Zeit, in der Geschäfte mit Termin geöffnet hatten. Maria hat sich sofort in das lange weiße Kleid mit der zarten Spitze verliebt und die passenden Accessoires waren auch schnell gefunden. Wichtiger aber als ihr schickes Outfit ist der Schülerin, die Kunst, Sport und Schwimmen gerne mag, die Aufnahme in die Kirchengemeinschaft. „Ich freue mich, wenn ich ein eigenes Gotteslob geschenkt bekomme“, sagt Maria Kuhs ganz aufgeregt. Um das gute Wetter wolle sich die Oma kümmern, erzählt Maria und hat somit bei der Festplanung an alles gedacht.