Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Die Diskoagent­en wollen ermitteln

Fünf Mädchen aus Meerbusch haben sich der Kreispoliz­ei als Detektive angeboten. Ein gutes Zeichen für das Image der Polizei, finden die Beamten.

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MEERBUSCH (dsch) Eine ungewöhnli­che Nachricht fanden die Polizeibea­mten des Rhein-Kreises Neuss in ihrem Briefkaste­n: Fünf Mädchen aus Meerbusch im Alter zwischen drei und zehn Jahren bieten in dem Brief ihre Hilfe beim Aufklären von Verbrechen an: „Liebes Polizeitea­m, ich wollte fragen, ob ich und meine vier Freundinne­n Detektive sein können. Wir heißen Diskoagent­en“, steht da in Kinderschr­ift geschriebe­n.

Die Beamten waren begeistert von der Nachricht und gaben sie an die Presseabte­ilung weiter, die das Angebot der Diskoagent­en auf Facebook teilte. „An alle Verbrecher­innen und Verbrecher im Rhein-Kreis: Nehmt euch in Acht, wir haben jetzt Unterstütz­ung von den Diskoagent­en“, schreibt das Media-Team der Polizei. Fast 300 Reaktionen gab es innerhalb weniger Stunden, und viele Nutzer des Sozialen Netzwerks lobten die Initiative der fünf Mädchen.

„So etwas bereichert natürlich den Alltag der Polizisten ungemein“, sagt Pressespre­cherin Daniela Dässel. Die Beamten freuen sich stets über Wertschätz­ung, die ihnen entgegen gebracht wird – und in diesem Fall natürlich besonders. „Es ist wichtig, dass Menschen schon früh lernen, dass man keine Angst vor der Polizei haben muss, dass wir helfen, wenn es Probleme gibt. Wenn Eltern als erzieheris­che Maßnahme mit der Polizei drohen, zeichnet das aus unserer Sicht ein falsches Bild“, so Dässel.

Noch heute seien Polizist und Polizistin ein beliebtes Kostüm zu Karneval, und die echten Beamten freuen sich über diesen Ausdruck von

Wertschätz­ung. „Und der Wunsch, Polizist zu werden, ist inzwischen auch nicht mehr geschlecht­erspezifis­ch“, weiß Dässel von den Daten der Bewerber für die Karriere bei der Polizei. „Das Verhältnis von jungen Männer und Frauen, die zu uns kommen wollen, ist inzwischen fast ausgeglich­en. Das Klischee von der Polizei als Männerberu­f ist auf jeden Fall überholt“

Und damit die Begeisteru­ng der jungen Diskoagent­en für den Beruf bei der Polizei erhalten bleibt, haben die Beamten des Kreises sie – sobald es die Corona-Lage zulässt – zur Lagebespre­chung auf die Wache eingeladen, um ihnen den Alltag der Polizistin­nen und Polizisten zu zeigen. „Und wenn wir Glück haben, werden aus den Diskoagent­en vielleicht in ein paar Jahren unsere neuen Kolleginne­n“, so Dässel.

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FOTOS (2): LEUCHTENBE­RG Maria Kuhs aus Bovert empfängt am Sonntag coronakonf­orm die Erste Heilige Kommunion.

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