Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Keine schweren Krankheitsverläufe nach Corona-Ausbruch in Klinik
Neun Patienten und vier Mitarbeiter hatten sich auf einer Station des Benrather Krankenhauses infiziert. Der Krankenhausbetrieb läuft aber uneingeschränkt weiter.
BENRATH 13 Menschen haben sich im Benrather Sana-Krankenhaus mit dem Coronavirus infiziert: Vier Mitarbeiter und neun Patienten, die wegen anderer Krankheiten in der Klinik behandelt wurden. Die ersten Fälle seien am 8. April aufgetreten, sagt Katharina Stratos, Sprecherin des Sana-Krankenhauses in Benrath. Die Infektionen seien im Bereich der vierten Etage festgestellt worden. „Es ließ sich nicht genau nachvollziehen, ob zunächst Patienten oder Mitarbeiter infiziert waren“, sagt Stratos. Man habe das Geschehen jedoch rasch lokalisieren und – in Absprache mit den Aufsichtsbehörden – alle entsprechenden Maßnahmen ergreifen können.
„So wurden die betroffenen Patienten umgehend isoliert untergebracht und Mitarbeiter – auch deren Kontaktpersonen – in die häusliche Quarantäne beordert“, sagt Stratos. Aus datenschutzrechtlichen Gründen will die Klinik keine genauen Angaben zum Alter der Betroffenen machen. „Glücklicherweise waren keine schweren Krankheitsverläufe zu beobachten“, so die Sprecherin.
Die Sana-Kliniken versorgen in Düsseldorf nach der Universitätsklinik seit Pandemie-Beginn die meisten Covid-Patienten. Die Klinik verfügt insgesamt über zehn Intensivbetten, von denen derzeit zwei durch positiv auf Covid-19 getestete Patienten belegt sind. Weitere 18 Corona-Infizierte werden im Isolationsbereich versorgt. Die Versorgungslage auf der Intensivstation könne aber nicht mehr nur in einem Haus betrachtet werden, „da auch der politische Blick immer auf die Gesamtsituation – in unserem Fall in NRW – gerichtet ist“, sagt Stratos.
Deutschlandweit komme es, gerade in Häusern mit intensiver Versorgung von Covid-Patienten, immer wieder auch innerhalb der Belegschaft zu Infektionen, „das ist bei uns nicht anders“, sagt Stratos. Durch die lange Inkubationszeit von im Schnitt fünf Tagen und die unterschiedliche Infektiosität könne es passieren, dass jemand heute negativ getestet wird und morgen oder übermorgen dann doch positiv ist, so die Klinik-Sprecherin. Das sei auch der Grund, warum Patienten
und vor allem Mitarbeiter mehrfach getestet würden.
„Das generelle Besuchsverbot wurde übrigens ebenfalls vor diesem Hintergrund erlassen. Trotz konsequenter Screenings und Nachverfolgungen besteht nun mal ein gewisses Restrisiko, dass es zu einem Viruseintrag kommen kann. Nicht zuletzt auch aufgrund der Virus-Mutationen“, sagt Katharina Stratos.
Der Corona-Ausbruch in der Benrather Klinik hat keine Folgen für die Arbeitsabläufe. Die Schließung von Krankenhäusern oder die Einschränkung von Behandlungsmöglichkeiten versuche man derzeit landesweit zu verhindern. Heute wisse man anders als noch vor einem Jahr deutlich besser, worauf die Krankenhäuser achten müssten, um Ausbruchsgeschehen innerhalb des Hauses schnell in den Griff zu bekommen und in seiner Ausdehnung einzugrenzen.
Es müsse sich daher niemand Sorgen machen, „dass wir unseren Versorgungsauftrag für die Düsseldorfer Bevölkerung nicht einhalten zu können“.