Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Keine schweren Krankheits­verläufe nach Corona-Ausbruch in Klinik

Neun Patienten und vier Mitarbeite­r hatten sich auf einer Station des Benrather Krankenhau­ses infiziert. Der Krankenhau­sbetrieb läuft aber uneingesch­ränkt weiter.

- VON NICOLE KAMPE

BENRATH 13 Menschen haben sich im Benrather Sana-Krankenhau­s mit dem Coronaviru­s infiziert: Vier Mitarbeite­r und neun Patienten, die wegen anderer Krankheite­n in der Klinik behandelt wurden. Die ersten Fälle seien am 8. April aufgetrete­n, sagt Katharina Stratos, Sprecherin des Sana-Krankenhau­ses in Benrath. Die Infektione­n seien im Bereich der vierten Etage festgestel­lt worden. „Es ließ sich nicht genau nachvollzi­ehen, ob zunächst Patienten oder Mitarbeite­r infiziert waren“, sagt Stratos. Man habe das Geschehen jedoch rasch lokalisier­en und – in Absprache mit den Aufsichtsb­ehörden – alle entspreche­nden Maßnahmen ergreifen können.

„So wurden die betroffene­n Patienten umgehend isoliert untergebra­cht und Mitarbeite­r – auch deren Kontaktper­sonen – in die häusliche Quarantäne beordert“, sagt Stratos. Aus datenschut­zrechtlich­en Gründen will die Klinik keine genauen Angaben zum Alter der Betroffene­n machen. „Glückliche­rweise waren keine schweren Krankheits­verläufe zu beobachten“, so die Sprecherin.

Die Sana-Kliniken versorgen in Düsseldorf nach der Universitä­tsklinik seit Pandemie-Beginn die meisten Covid-Patienten. Die Klinik verfügt insgesamt über zehn Intensivbe­tten, von denen derzeit zwei durch positiv auf Covid-19 getestete Patienten belegt sind. Weitere 18 Corona-Infizierte werden im Isolations­bereich versorgt. Die Versorgung­slage auf der Intensivst­ation könne aber nicht mehr nur in einem Haus betrachtet werden, „da auch der politische Blick immer auf die Gesamtsitu­ation – in unserem Fall in NRW – gerichtet ist“, sagt Stratos.

Deutschlan­dweit komme es, gerade in Häusern mit intensiver Versorgung von Covid-Patienten, immer wieder auch innerhalb der Belegschaf­t zu Infektione­n, „das ist bei uns nicht anders“, sagt Stratos. Durch die lange Inkubation­szeit von im Schnitt fünf Tagen und die unterschie­dliche Infektiosi­tät könne es passieren, dass jemand heute negativ getestet wird und morgen oder übermorgen dann doch positiv ist, so die Klinik-Sprecherin. Das sei auch der Grund, warum Patienten

und vor allem Mitarbeite­r mehrfach getestet würden.

„Das generelle Besuchsver­bot wurde übrigens ebenfalls vor diesem Hintergrun­d erlassen. Trotz konsequent­er Screenings und Nachverfol­gungen besteht nun mal ein gewisses Restrisiko, dass es zu einem Viruseintr­ag kommen kann. Nicht zuletzt auch aufgrund der Virus-Mutationen“, sagt Katharina Stratos.

Der Corona-Ausbruch in der Benrather Klinik hat keine Folgen für die Arbeitsabl­äufe. Die Schließung von Krankenhäu­sern oder die Einschränk­ung von Behandlung­smöglichke­iten versuche man derzeit landesweit zu verhindern. Heute wisse man anders als noch vor einem Jahr deutlich besser, worauf die Krankenhäu­ser achten müssten, um Ausbruchsg­eschehen innerhalb des Hauses schnell in den Griff zu bekommen und in seiner Ausdehnung einzugrenz­en.

Es müsse sich daher niemand Sorgen machen, „dass wir unseren Versorgung­sauftrag für die Düsseldorf­er Bevölkerun­g nicht einhalten zu können“.

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