Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Bascats auf dem Sprung in die erste Liga
Der große Traum der Basketballerinnen ist ganz nahe. Am Samstag geht es im Spitzenspiel gegen die Rheinland Lions.
Der große Traum von der 1. Damen-Basketball-Bundesliga – für die Capitol Bascats ist er nur noch drei Schritte entfernt. Drei Partien innerhalb von neun Tagen, in denen die Düsseldorferinnen noch einmal alles geben, sich förmlich zerreißen müssen. Nächste Woche Sonntag steht fest, ob die Bascats tatsächlich ihren Durchmarsch von der Bezirksliga bis in die höchste Spielklasse feiern können. Höchste Konzentration gilt zunächst dem letzten Spiel der Hauptrunde, der Heimpartie am heutigen Samstag (16 Uhr) gegen den Verfolger Rheinland Lions. Es ist das Spitzenspiel der 2. Bundesliga Nord.
Hier entscheidet sich, wer als Tabellenerster und -zweiter der Nord-Staffel in den Playoffs gegen den Ersten und Zweiten der Süd-Staffel antritt. Im Hinspiel hatten die Düsseldorferinnen als Aufsteiger den Meisterschaftsfavoriten aus Bergisch Gladbach noch überraschen können und mit 69:61 gewonnen. Damals, Anfang Dezember war es, standen Carla Hermann und Tatiana Tenorio noch im Kader. Hermann war mit 18 Punkten Topscorerin, Tenorio steuerte zehn Zähler bei, darunter einen wichtigen Wurf aus der Mitteldistanz in der heißen Endphase. Doch die beiden Leistungsträgerinnen verletzten sich kurz darauf und fallen bis zum Saisonende aus. „Im Rückspiel werden wir versuchen, ihre Ausfälle durch unsere Größe und unsere starke Physis zu kompensieren“, gibt Trainer Dhnesch Kubendrarajah vor. „Für uns geht es darum, die Partie wie im Hinspiel so lange wie möglich offen zu gestalten und am Ende die entscheidenden Punkte zu machen.“
Dafür hat er seine Schützlinge in der vergangenen Woche noch einmal ordentlich gescheucht. „Das war wirklich die härteste Woche, wir haben sehr viel für die Kondition getan. Man kann schließlich nur dann selbstbewusst auftreten, wenn man weiß, dass man wirklich 40 Minuten Vollgas geben kann“, so sein Motto. In den vergangenen Tagen habe er das Pensum heruntergefahren, „damit wir für die anstehenden Spiele fit sind“. In den Trainingseinheiten wurde dafür viel an taktischen Details gefeilt. Positiv ist, dass seine Spielerinnen in den letzten drei spielfreien Wochen ihre kleinen und großen „Wehwehchen“auskurieren konnten. „Alle sind fit“, sagt der Coach.
Das gleiche gilt für die Rheinland Lions. Sie haben den Vorteil, dass sie in dieser Zeit zwei Ligapartien absolvierten und somit besser im Rhythmus sind. Das gilt besonders für Romy Bär, die gegen die TG Neuss Tigers 30 Punkte erzielte. Aufpassen müssen die Düsseldorferinnen aber vor allem auf Brianna Rollerson, die mit durchschnittlich 15,2 Zählern und 10,8 Rebounds ligaweit zur Spitze gehört. Im Hinspiel kam sie auf „nur“zwölf Punkte. Rachel Theriot mit 14,6 Zählern pro Partie (im Hinspiel sogar 25) steht ihr in nichts nach.
Seit dieser Niederlage hielten sich die Lions schadlos. Aber auch die
Düsseldorferinnen erlaubten sich nur eine Saisonniederlage, am zweiten Spieltag in Rotenburg. Damit sind die Voraussetzungen klar: Sollten die Bascats das Spitzenspiel gewinnen oder mit einer Differenz von nur sieben Zählern verlieren, sind sie Nord-Meister und gehen in das vermeintlich leichtere Playoff-Duell mit dem Zweiten der Süd-Staffel. Kubendrarajah sieht dem Ganzen entspannt entgegen. „Wir können uns mit beiden Teams aus dem Süden messen. Daher macht es für mich keinen Unterschied, ob wir als Erster oder Zweiter in die Playoffs gehen. Wir freuen uns jedenfalls auf die Spiele. Wir haben lange und sehr hart dafür gearbeitet.“