Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Fan-Vertreter kündigt weitere Proteste an
DORTMUND (dpa) Der Protest der Fans über kommerzielle Auswüchse im Fußball könnte auch nach dem erfolgreichen Widerstand gegen die Super-League-Pläne weitergehen. „Wenn wieder Fans in die Stadien kommen, wird es lautstarke Proteste geben. Die vergangene Woche hat gezeigt, dass wir das Spiel nicht einfach den Märkten überlassen dürfen“, sagte Jakob Scholz, einer der Köpfe der Fanabteilung von Borussia Dortmund, der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.
Scholz hält auch die Pläne der Uefa, die Champions League zu reformieren, für bedenklich: „Die Neustrukturierung des Wettbewerbs wird bewirken, dass die Schere zwischen großen und kleinen Clubs im europäischen Fußball weiter auseinander geht. Zum Beispiel weil bestimmten Vereinen die Möglichkeit gegeben wird, bei verpasster sportlicher Qualifikation über eine Koeffizientenregelung an der Champions League teilzunehmen.“Ab 2024 werden 36 statt 32 Teams dort spielen.
Scholz sieht die kritischen Fans derzeit von den großen Verbänden vereinnahmt. Die Aussage von IOC-Präsident Thomas Bach, dass die Fußball-Anhänger bei ihrem Protest gegen die Super League „für die wertebasierten Sportorganisationen“eingetreten seien, bezeichnete er „als Schlag ins Gesicht“.
Hertha optimistisch trotz Quarantäne
BERLIN (dpa) Hertha-Sportdirektor Arne Friedrich will sich von dem Aufschwung mehrerer Konkurrenten im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga nicht beunruhigen lassen. „Wir konzentrieren uns auf die Dinge, die wir beeinflussen können, auch wenn wir respektieren, dass die Konkurrenz gepunktet hat“, wurde Friedrich von seinem Verein bei Twitter zitiert. Die Berliner befinden sich noch bis Donnerstag in Corona-Quarantäne. Daher hat Hertha BSC mittlerweile drei Spiele weniger ausgetragen als die meisten anderen Teams im Tabellenkeller und ist mit 26 Punkten auf den 17. Platz abgerutscht.