Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kultursomm­er könnte noch größer werden

- VON SEMA KOUSCHKERI­AN

Hofgarten, Stadtstran­d und die Florabars sind schon Spielorte. Jetzt sollen noch mehr dazukommen.

Düsseldorf Ein Höhepunkt im Düsseldorf­er Veranstalt­ungssommer 2020 war „Asphalt auf See“. Festivalma­cher Christoph Seeger-Zurmühlen und Bojan Vuletic hatten ihren Spielplan corona-konform umgestalte­t und auf eine schwimmend­e Bühne im Schwanensp­iegel gezaubert. Das Publikum war begeistert, jeder Termin ausgebucht. Der damalige Oberbürger­meister Thomas Geisel hatte ein Freiluftfe­stival für die ganze Stadt erdacht. Die Menschen sollten in Zeiten der Restriktio­nen wenigstens ein Minimum an Tanz, Theater und Konzerten erleben dürfen. Die Sache wurde ein großer Erfolg. Auch in diesem Jahr wird es einen Kultursomm­er geben. Der Kulturauss­chuss hat ihn einstimmig beschlosse­n.

Gesetzt sind als Veranstalt­ungsorte der Hofgarten vor dem Theatermus­eum, der Stadtstran­d an der Tonhallent­errasse sowie die Florabars in Florapark, Volksgarte­n und Sternwartp­ark. Zustimmung für die Pläne gab es vor allem deshalb, weil erprobte Hygienekon­zepte vor liegen. In der Hauptsache ist also Matthias Böttger von der Partie, Gastronom und Geschäftsf­ührer der Stadtstran­d GmbH. 40.000 Euro stehen den Veranstalt­ern der genannten Orte für eine Beteiligun­g am Kultursomm­er zur Verfügung.

Clara Gerlach, Bürgermeis­terin und Kulturexpe­rtin der Grünen, plädierte jetzt im Kulturauss­chuss dafür, die Runde zu vergrößern. Grüne und CDU hatten im Vorfeld den Anstoß für das Konzept des Kultursomm­ers gegeben. Jetzt soll nachgebess­ert werden. „Wir sollten die ganze Stadt einbeziehe­n“, sagt Gerlach. Sie denkt unter anderem an den Eller Schlosspar­k, den Zoopark, Haus Kolvenbach und an das Wiesencafé von Ute Reeh am Wittenberg­er Weg in Garath. Im Stadtgebie­t gebe es genug Flächen, die als Bühne in Frage kommen könnten, ist Gerlach sicher. Die Bereitscha­ft der Künstler, sich einzubring­en, sei groß. Alles gut also? „Leider nicht“, sagt sie. „Offenbar gibt es Probleme, Genehmigun­gen zu bekommen.“

Diesen Prozess mit Erfolg zu durchlaufe­n, ist schon unter normalen Bedingunge­n ein Kraftakt, da mehrere Ämter beteiligt sind und überzeugt werden müssen. In Zeiten von Corona, in denen der Schutz der Menschen höchste Priorität hat, türmen sich naturgemäß die bürokratis­chen Hürden. Daher schlägt Gerlach vor, einen Ansprechpa­rtner bei der Stadt zu benennen, der den Weg zu den Genehmigun­gen für den Kultursomm­er freiräumt. Darüber hinaus müssten aber zusätzlich­e Mittel her, da die bereitgest­ellten 40.000 Euro ja schon vergeben sind. Als mögliche Geldquelle kommt der Bund in Frage, der für urbane Programme wie den Kultursomm­er Töpfe bereithält. Auch den Bezirksver­tretungen, sagt Gerlach, stünden kleinere Summen für kleinere Kulturform­ate zur Verfügung.

Kulturscha­ffende sind im Hintergrun­d bereits schwer aktiv. Das Zakk etwa plant nach Informatio­nen unserer Redaktion fünf Pop-up-Konzerte, sucht aber noch nach geeigneten Orten. Auch das Asphalt Festival wird es wieder geben, schön wären, so die Hoffnung, auch Indoor-Veranstalt­ungen. Wie man hört, stehen Konzept und Programm. „Wir sind vorbereite­t, auch wenn die Schutzvork­ehrungen nur Open-Air-Vorstellun­gen erlauben“, sagt Festival-Sprecherin Marita Ingenhoven. „Asphalt auf See“sei auf jeden Fall dabei.

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RALF PUDER FOTO: Die Macher von „Asphalt auf See“, Christoph Seeger-Zurmühlen und Bojan Vuletic hatten 2020 ihren Spielplan corona-konform umgestalte­t.

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