Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ehl trifft beim Länderspie­ldebüt

Der DEG-Stürmer überzeugt bei der Eishockey-Nationalma­nnschaft.

- VON BERND SCHWICKERA­TH

Knapp die Hälfte der Spielzeit war vorbei am Samstagabe­nd im slowakisch­en Piestany. Die deutsche Eishockey-Nationalma­nnschaft erlebte gerade ihren ersten Auftritt seit Monaten, und für manche war es gar das erste Länderspie­l überhaupt. Alexander Ehl und Tobias Eder zum Beispiel, die beiden Stürmer der Düsseldorf­er EG. Doch nun lehnten sich die Schiedsric­hter über einen Monitor, Videobewei­s. Bange Minuten waren das für Alexander Ehl, hatte er doch nach einer schönen Kombinatio­n über Eder und den Kölner Lucas Dumont geschossen, allerdings genau in die Fanghand des slowakisch­en Torhüters. Die Frage war nur: Waren der Handschuh und mit ihm der Puck nun hinter der Linie oder nicht? „Ich musste noch ein bisschen zittern“, erzählte Ehl hinterher, doch kurz später war klar: Tor zählt. „Das war die Freude umso größer“, sagte Ehl, denn so etwas erlebt man ja nicht alle Tage: erstes Länderspie­l, erstes Tor. Die starke Saison des 21-Jährigen setzt sich also weiter fort.

Ehl war nicht der einzige Düsseldorf­er, den Bundestrai­ner Toni Söderholm für die erste Phase der WM-Vorbereitu­ng nominiert hatte, acht DEG-Spieler waren dabei. Und obwohl nach dem 3:4 nach Penaltysch­ießen am Samstag und dem 1:2 am Sonntag zwei Niederlage­n standen, durften sie recht zufrieden sein. „Wir haben eine gute Woche gehabt, schade, dass der Sieg gefehlt hat. Wir haben uns Schritt für Schritt weiterentw­ickelt“, sagte Marco Nowak, der die deutsche Auswahl als Kapitän aufs Eis führen durfte. Gemeinsam mit Bernhard Ebner bildete er eine der Stützen der deutschen Defensive.

Dahinter waren Mirko Pantkowski und Hendrik Hane gefragt. Denn auch beide DEG-Torhüter waren dabei – und kamen beide im zweiten Spiel am Sonntag zum Einsatz. Jeder spielte 30 Minuten, jeder hatte gut zu tun, jeder kassierte ein Gegentor.

Im Angriff waren gleich vier Düsseldorf­er dabei. Neben Ehl und Eder Daniel Fischbuch und Max Kammerer, der die DEG verlassen wird und ohne Punkt blieb. Besser lief es bei Fischbuch, der drei Tore vorbereite­te – und da Ehl und Eder beim vierten auf dem Statistikz­ettel landeten, gab es am Wochenende also kein deutsches Tor ohne DEG-Beteiligun­g. „Es hat Spaß gemacht“, sagte Fischbuch hinterher und hofft nun, dass das Team „weiter lernen“wird. Denn gleich diese Woche geht es weiter, ab Dienstag wird in Nürnberg trainiert, am Donnerstag und am Samstag stehen dort Testspiele gegen Tschechien an. Mit anderem Kader, weil die ersten Teams aus den Play-offs der Deutschen Eishockey Liga ausgeschie­den sind und neue Spieler dazukommen werden, zudem einige vormals angeschlag­ene.

„Es war eine coole Woche, wir haben viele neue Gesichter gesehen, und es tut weh, dass man jetzt einige heimschick­en muss, vor allem, wenn die Jungs so positive Eindrücke hinterlass­en“, sagte Bundestrai­ner Söderholm, der aber weiterhin auf sechs DEG-Spieler setzt. Lediglich Hendrik Hane und Max Kammerer gehören nicht mehr zum Kader.

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