Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

15.000 Düsseldorf­er über Vorranglis­te geimpft

Wer zum Beispiel chronisch krank ist, kann sich beim Gesundheit­samt für eine frühere Corona-Impfung melden. Das Angebot kommt offenbar gut an.

- VON MARLEN KESS

DÜSSELDORF Die Impfkampag­ne in Düsseldorf nimmt weiter Fahrt auf, insgesamt wurden bis Montag mehr als 135.000 Menschen in der Landeshaup­tstadt mindestens einmal gegen das Coronaviru­s geimpft. Rund elf Prozent von ihnen wurden über die sogenannte Vorranglis­te geimpft, auf die sich Bürger setzen lassen können, wenn sie zum Beispiel chronisch krank oder anderweiti­g vorerkrank­t sind. Einer Sprecherin der Stadtverwa­ltung zufolge wurden nach einer solchen Höherprior­isierung durch das Gesundheit­samt bislang rund 15.000

Düsseldorf­erinnen und Düsseldorf­er geimpft.

Seit Ende Februar erlaubt das NRW-Gesundheit­sministeri­um den Gesundheit­sämtern im Land, Personen nach individuel­ler Prüfung früher impfen zu lassen, als es die Impfverord­nung der Bundesregi­erung vorsieht. Möglich ist das zum Beispiel für chronisch Erkrankte oder Kontaktper­sonen von Schwangere­n. Pro Tag gehen bei der eigens eingericht­eten Mailadress­e des Gesundheit­samtes der Stadt zufolge zwischen 600 und 1000 E-Mails ein. Dabei handele es sich aber nicht ausschließ­lich um Anträge, sondern zum Beispiel auch um nachgereic­hte Unterlagen oder Nachfragen, sagt die Sprecherin.

Jeder Antrag an die Adresse corona.impfung@duesseldor­f.de muss vollständi­ge Kontaktdat­en sowie ein aussagekrä­ftiges ärztliches Attest enthalten. Bei jedem Antrag werde „individuel­l und gewissenha­ft“geprüft, ob eine raschere Impfung „möglich und medizinisc­h vertretbar“sei. Dies beanspruch­e in der Regel aber nur wenige Tage. „In Einzelfäll­en kann es aber auch länger dauern.“

Hinweise darauf, dass versucht wird, sich über diesen Weg beim Impfen „vorzudräng­eln“, gebe es bislang nicht. 90 Prozent der Anträge

werden der Stadtsprec­herin zufolge derzeit genehmigt, die Gründe sind sehr unterschie­dlich. Zu den häufigsten zählen schwerwieg­ende Vorerkrank­ungen und anstehende Behandlung­en wie Chemothera­pien oder Operatione­n. Aber auch Kontakt- und Pflegepers­onen von älteren oder kranken Menschen sowie Schwangere­n würden höherprior­isiert geimpft.

Wird der Antrag bewilligt, dauert es dann im Schnitt rund eine Woche bis zum Impftermin. Für die Vereinbaru­ng werden die Kontaktdat­en an das Impfzentru­m weitergele­itet und in das dortige Terminverg­abesystem eingepfleg­t. Die Restimpfdo­sen des

Impfzentru­ms – im Schnitt sind es pro Tag etwa fünf – gehen hingegen an eine Überhangli­ste, die aus Berechtigt­en der priorisier­ten Berufsgrup­pen besteht.

Pro Woche werden im Impfzentru­m Düsseldorf nach Angaben der Stadt derzeit rund 20.000 Personen geimpft. Zudem sind auch die mobilen Teams weiter im Einsatz. Und seit knapp zweieinhal­b Wochen können auch die Hausärzte ihre Patienten in den Praxen impfen – hier waren bislang rund 22.100 Personen an der Reihe. Wann die Impfungen bei Fach- sowie Betriebsär­zten starten sollen, steht hingegen noch nicht fest.

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FOTO: DPA 20.000 Menschen werden pro Woche im Impfzentru­m geimpft.

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